Ölsaaten Exporte der Ukraine überraschen

Seit dem russische Überfall auf sind die Agrarexporte der Ukraine stark eingeschränkt. Eine aktuelle Bilanz der EU zeigt unerwartete Ergebnisse.

Nach Angaben der EU-Kommission hat sich der Außenhandel mit Raps und Sonnenblumenkernen zwar verändert, aber nicht so stark wie erwartet. Auslöser war das stark eingeschränkte Exportpotenzial der Ukraine, wichtigster Lieferant für Ölsaaten, Ölschrote und insbesondere Sonnenblumenöl. Wie aktuelle Daten zeigen, kamen größere Mengen von dort als prognostiziert – von einem Einbruch der Lieferungen kann daher pauschal nicht gesprochen werden.

Im Juli 22 importierte die EU-27 rund 491.443 t Raps, während im Vorjahresmonat lediglich 286.826 t aus Drittländern kamen, berichtet die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (Ufop). Den größten Anteil von rund 78 Prozent oder 381.164 t lieferte dabei Australien. Die Ukraine folgte mit knapp 50.000 t bzw. 10 Prozent auf Platz 2 und reduzierte damit seinen Marktanteil gegenüber Vorjahreszeitraum marginal um 2 Prozentpunkte.

Einen außerordentlichen Anstieg verzeichneten die Lieferungen von Sonnenblumenkernen. Während die EU-27 im Juli 21 rund 13.827 t importierte, waren es im Juli 22 rund 259.895 t und damit die 18-fache Menge. Wichtigster Lieferant ist die Ukraine mit einem Marktanteil von 93 Prozent, gefolgt von Moldawien mit 4 Prozent. Einen Rückgang verzeichneten indes die europäischen Einfuhren von Sonnenblumenöl. So erhielt die Union nach jüngsten Angaben im Juli 22 rund 126.033 t, im Juli 21 waren es noch 136.733 t. Auch wenn die Einfuhren das Vorjahresvolumen verfehlen, fällt die Kürzung dennoch geringer aus als im Vorfeld befürchtet. (Quelle: agrarzeitung)