Berlin – Die Europäische Union hat im Juli 2022 deutlich mehr Sonnenblumenkerne importiert als im Vorjahresmonat. Die Menge sei von rund 14.000 Tonnen auf etwa 260.000 gestiegen, teilte die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) am Mittwoch unter Berufung auf EU-Daten mit. Wichtigster Lieferant sei die Ukraine gewesen, mit einem Marktanteil von 93 Prozent.
Auch der Import von Raps ist den Zahlen zufolge stark gestiegen. So seien im Juli 2021 noch fast 287.000 Tonnen aus Drittländern geliefert worden, im gleichen Monat diesen Jahres waren es gut 491.400 Tonnen. Den größten Anteil habe Australien mit rund 78 Prozent. Die Ukraine folgte mit etwa zehn Prozent und habe ihren Marktanteil gegenüber dem Vorjahreszeitraum nur um 2 Prozentpunkte verringert.
Der Außenhandel mit Raps und Sonnenblumenkernen habe sich zwar verändert, aber nicht so stark wie erwartet, teilte der Branchenverband weiter mit. Die Ukraine gelte als wichtigster Lieferant für Ölsaaten, Ölschrote und insbesondere Sonnenblumenöl.
Wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine waren deutlich eingeschränkte Exporte erwartet worden. Die aktuellen Daten zeigen nach Angaben des Verbandes, dass größere Mengen aus der Ukraine gekommen seien als prognostiziert: «Von einem Einbruch der Lieferungen kann daher pauschal nicht gesprochen werden.»
Die europäischen Einfuhren von Sonnenblumenöl sind dem Verband zufolge jedoch zurückgegangen, wenn auch nicht so stark wie befürchtet. Im Juli 2022 erhielt die EU nur noch rund 126.000 Tonnen, im Vorjahresmonat waren es noch etwa 137.000 Tonnen. (Quelle: dpa)