Getreidehändler fokussieren sich auf China. Russische Weizenpreise unter Druck. Positionierung der Maishändler als Indiz für künftige Kursentwicklung. Der Euro rutscht ab.
Weizen: Zum Start in die neue Handelswoche setzten die US-Weizenmärkte ihren Abwärtstrend fort. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der Frontmonat Dezember 4,00 auf 799,25 US-Cent/Bushel (286,75 €/t). Es war inzwischen der vierte Handelstag in Folge mit roten Vorzeichen. Der führende Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas trat derweil auf der Stelle und schloss wie am Freitag bei 934,25 US-Cent/Bushel. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der Dezember 3,50 US-Cent/Bushel im Minus bei 948,00 US-Cent/Bushel.
Gedämpft wird die Marktstimmung derzeit vor allem von den steigenden Corona-Zahlen in China. In der Folge flammen die zuletzt leicht abgeklungenen globalen Rezessionssorgen wieder auf, was insbesondere dem US-Dollar, als ausgewiesene Krisenwährung, Auftrieb verleiht. Dadurch trüben sich wiederrum die ohnehin schon sehr düsteren Exportaussichten für das US-Getreide weiter ein. Einen leichten Hoffnungsschimmer verbreitete derweil der Wochenbericht des US-Agrarministeriums (USDA) zu den Exportinspektionen. Demnach inspizierte das USDA in der Woche bis zum 17. November 279.904 t Weizen für den Export und damit 64 Prozent mehr als in der Vorwoche. Der Wert für die laufende Saison 2022/23 ist mit 10,279 Mio. t nur rund 234.000 t geringer als das Vorjahresergebnis.
Die Verlängerung des sicheren Getreidekorridors im Schwarzen Meer lastete auch auf den russischen Weizennotierungen. So veranschlagte das Analystenhaus IKAR den fob-Preis für Weizen mit einem Proteingehalt von 12,5 Prozent und der Verladung an einem Schwarzmeerhafen zuletzt bei 314,00 US-$/t und damit 3,00 US-$/t niedriger als in der Vorwoche. Laut den Analysten von Sovecon betrugen die Weizenausfuhren, wie schon eine Woche zuvor, 1,03 Mio. t.
Die Weizenkontrakte an der Euronext in Paris zogen am Montag weiter an. Der meistgehandelte März gewann 0,75 auf 321,75 €/t.
Mais: Die US-Maiskontrakte folgten dem Weizen am Montag in die Tiefe. Der Frontmonat Dezember notierte an der CBoT 8,25 US-Cent/Bushel im Minus bei 659,50 US-Cent/Bushel (253,52 €/t).
Auch die Maishändler schauen derzeit besorgt auf die steigenden Corona-Zahlen in China und befürchten nun ebenfalls ein spürbar nachlassendes Exportgeschäft. Der anziehende US-Dollar verstärkte die bärische Stimmung im Markt zusätzlich. Wie pessimistisch die Investoren inzwischen eingestellt sind, zeigte der jüngste Wochenbericht der U.S. Commodity Futures Trading Commission. Darin verzeichneten die Experten einen kräftigen Abbau der Long-Positionen auf Mais, was ein starkes Indiz für weiter fallende Kurse ist. Demnach haben sich die Händler mit ihren Futures und Optionen so bärisch positioniert wie zuletzt Mitte August.
In der Woche bis zum 17. November inspizierte das USDA 495.395 t Mais für den Export. Das waren 7 Prozent weniger als in der Vorwoche oder 40 Prozent weniger als in der Vorjahreswoche. In der laufenden Saison 2022/23 liegen die Maisinspektionen mit 5,479 Mio. t derzeit 2,348 Mio. t hinter dem Vorjahreswert zurück.
Medienberichten zufolge behindern im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso weiterhin Demonstrationen von Anhängern des Ende Oktober abgewählten Präsidenten Jair Bolsonaro die Maistransporte innerhalb des Landes. Allein am Montag soll es zu elf Demonstrationen gekommen sein, bei denen unter anderem auf vier wichtigen Fernverkehrsstraßen Blockaden errichtet wurden.
An der Euronext in Paris traten die Maiskontrakte am Montag weitestgehend auf der Stelle. Der meistgehandelte März schloss wie am Freitag bei 306,75 €/t.
Euro: Im Devisenhandel ist gegenwärtig Chinas Corona-Situation das beherrschende Thema. Die damit einhergehende Angst vor einer globalen Rezession ließ den Euro am Montag nachgeben. Im späten Handel in Frankfurt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0242 US-$. Die EZB setzte den Referenzkurs zuvor bei 1,0246 US-$ fest. Heute Morgen am Dienstag steht der Euro zur Stunde bei 1,0259 US-$. (Quelle: agrarzeitung)