Hohe Volatilität im Weizenmarkt setzt sich fort. Indien äußert sich zur Weizenaussaat. Mais im Spannungsfeld von Wirtschaftssorgen und Dürrefolgen. Der Euro taucht ab.
Weizen: Die US-Weizenkontrakte beendete eine recht volatile Handelswoche mit roten Vorzeichen. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der Frontmonat März am Freitag 3,75 auf 753,50 US-Cent/Bushel (261,34 €/t). Bei den Hard-Red-Kontrakten an der Börse in Kansas gab der Referenzkontrakt um 16,50 auf 844,00 US-Cent/Bushel nach. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der März 9,25 US-Cent/Bushel im Minus bei 909,50 US-Cent/Bushel. Noch am Donnerstag ließen starke US-Exportdaten die Kauflaune bei den Anlegern zurückkehren. Nun schlug die Handelsstimmung direkt wieder ins Gegenteil um. Marktbeobachter sprachen in erster Linie von zurückkehrenden globalen Rezessionssorgen. Vor diesem Hintergrund positionieren sich vor allem institutionelle Investoren neu. Die üblichen Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende verstärkten den Rücksetzer, zumal die Kursentwicklung auf Wochensicht erstmals seit September wieder positiv ausfiel. Nach fünf Wochen mit roten Vorzeichen verzeichnete der Referenzkontrakt an der CBoT nun einen Kurszuwachs von 2,6 Prozent.
Eine weitere Belastung für den US-Weizen stellt das insgesamt große Warenangebot auf dem Weltmarkt dar. Seit der Verlängerung des sicheren Handelskorridors im Schwarzen Meer haben sich die Versorgungsängste praktisch in Luft aufgelöst. Auch deshalb, weil Russland und die Ukraine die zwischenzeitlich angestauten Erzeugnisse zu deutlich günstigeren Konditionen anbieten, als es den USA durch ihren sehr festen Dollar möglich ist.
Laut dem indischen Agrarministerium haben die heimischen Weizenfarmer seit dem 1. Oktober 28,65 Mio. ha Anbaufläche mit Weizen bestellt. Das sind rund 3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Auch am Freitag fanden die Weizenkontrakte an der Euronext in Paris keinen Halt. Der März verlor 1,50 auf 297,50 €/t.
Mais: Die US-Maiskontrakte zog es am Freitag marginal auf rotes Terrain. Der meistgehandelte März notierte an der CBoT 0,50 US-Cent/Bushel im Minus bei 653,00 US-Cent/Bushel (242,66 €/t). Auf Wochensicht verbuchte der Referenzkontrakt einen Kurszuwachs von 1,4 Prozent.
Die wiederaufflammenden Rezessionssorgen drückten die Notierungen zeitweise deutlich ins Minus. In der zweiten Tageshälfte erholte sich der Markt zwar spürbar, doch für grüne Vorzeichen reichte es letztlich nicht mehr.
Grundsätzlichen Rückenwind erhalten die Maisnotierungen von der unverändert angespannten Anbausituation in Argentinien. Zwar wurden für das Wochenende leichte Niederschläge vorhergesagt, aber zwei Drittel der Maisanbauflächen leiden weiterhin unter den schweren Auswirkungen der Dürre.
Mexiko und die USA streben laut Aussagen des mexikanischen Außenministers Marcelo Ebrard im Januar ein Abkommen an, dass die künftige Einfuhr von gentechnisch verändertem US-Mais klären soll. Im Lauf des Jahres hatte Mexiko beschlossen, ab 2024 sowohl den Import von gentechnisch verändertem Mais als auch des Herbizids Glyphosat zu verbieten. Aus Sicht der USA verstößt der Regierungsbeschluss gegen das mit Mexiko und Kanada vereinbarte Handelsabkommen USMCA, weshalb es in der Folge zu politischen Spannungen zwischen beiden Staaten kam. Mexiko zählt mit einem Importvolumen von rund 17 Mio. t pro Jahr zu den größten US-Maisabnehmern.
Die Maiskontrakte an der Euronext in Paris gaben am Freitag leicht nach. Der meistgehandelte März verlor 0,75 auf 283,75 €/t.
Euro: Die anhaltende Verunsicherung an den globalen Finanzmärkten lastete am Freitag auf dem Euro. Im späten Handel in Frankfurt notierte er bei 1,0584 US-$. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 1,0619 US-$ fest. Heute Morgen am Montag steht die Gemeinschaftswährung zur Stunde bei 1,0607 US-$. (Quelle: agrarzeitung)