Frische Nachfrage nach US-Soja stützt Börsenpreise. Brasilien bleibt auf Rekordkurs. Öl rutscht weiter ins Minus.
Soja: Am Freitag haben die Sojanotierungen deutliche Gewinne verzeichnet und die Verluste vom Donnerstag mehr als ausgeglichen. Für die meistgehandelte März-Bohne ging es an der Börse in Chicago um 21,75 US-Cent nach oben auf einen neuen Endstand von 1.492,50 US-Cent/bushel (513,39 €/t). Deutliche Gewinne verzeichneten am Freitag auch die Futures für Sojaschrot. Der März-Kontrakt legte 12,70 US-$/short ton zu auf 477,60 US-$/short ton (491,33 €/t). Unterstützung bekamen die Sojanotierungen durch gute Nachrichten von der Exportfront. Das US-Agrarministerium USDA meldete am Freitag den Verkauf von 132.000 t Sojabohnen an Kunden unbekannter Herkunft. Die Exportbuchungen in der letzten Dezemberwoche erreichten einem USDA-Bericht zufolge rund 721.000 t. Das entspricht etwa dem Mittelfeld der Analystenerwartungen. Insgesamt summieren sich die Exportverpflichtungen der US-Händler in der laufenden Saison auf 43,8 Mio. t.
In Brasilien hat die Beratung Safras & Mercado ihr Prognose für die bevorstehende Sojaernte des Landes um 0,75 Prozent nach unten revidiert, auf nunmehr 153,4 Mio. t. Grund dafür ist ein Mangel an Regen im Bundesstaat Rio Grande do Sul. Dennoch steuert Brasilien weiterhin auf eine Rekordernte zu, die die Vorjahresproduktion um bis zu 20 Prozent übertreffen könnte.
Raps/Canola: An der Börse im kanadischen Winnipeg hat der März-Kontrakt für Canola am Freitag 3,60 Can-$/t zugelegt und verabschiedete sich bei einem Endstand von 868,90 Can-$/t ins Wochenende. Unterstützung bekamen die Canola-Futures von den kräftigen Preissteigerungen im Sojakomplex.
An der Börse in Paris ging es für die Raps-Kontrakte hingegen nach unten. Der meistgehandelte Februar-Raps rutschte um 5,25 € nach unten auf 577,25 €/t.
Pflanzenöle: An der Bursa Malaysia in Kuala Lumpur ging der Preisverfall bei den Palmöl-Futures am Freitag weiter. Der März-Termin notierte bei Börsenschluss 38 Ringgit im Minus bei einem neuen Endstand von 4.052 MYR/t. Händler erwarten offizielle Daten zur Produktion, Export und Beständen im Dezember. Zwar dürften die Bestände im Dezember gesunken sein. Gleichwohl werden sie wohl über 2,0 Mio. t liegen, was deutlich höher ist, als Ende 2021 und 2020.
An der Börse in Chicago gewann Sojaöl am Freitag 0,75 US-Cent/pound auf 63,17 US-Cent/pound (1.303,52 €/t).
Rohöl: Auch am Freitag blieb der Handel mit Rohöl volatil. Die Nordseesorte Brent kletterte zwischenzeitlich wieder über die Marke von 80 US-$/Barrel, gab jedoch im späteren Handel wieder nach und beendete den Tag insgesamt 1,31 US-$ im Minus bei 78,08 US-$/Barrel. Für die US-Sorte WTI ging es um 1,19 US-$ nach unten auf 73,34 US-$/Barrel. Insgesamt geht damit der Preisverfall auf den Energiemärkten weiter. Analysten befürchten, dass eine Abkühlung der Konjunktur in China die Nachfrage negativ beeinflussen könnte. Auch hat die Preisobergrenze für russisches Öl bislang nicht zu einem spürbaren Rückgang der russischen Lieferungen geführt. (Quelle: agrarzeitung)