Ölsaatenmärkte Soja gerät zum Jahresauftakt unter Druck

Sojaernte in Brasilien startet langsam. Raps und Canola deutlich im Minus. Chinas Grenzöffnung sorgt für vorsichtigen Optimismus.

Sojakomplex: Für den Sojakomplex begann die neue Handelswoche an der Börse in Chicago mit moderaten Verlusten. Zwar notierten die Soja-Futures in der ersten Tageshälfte noch in der Gewinnzone. Im späteren Handel rutschten die Notierungen jedoch leicht ins Minus. Die meistgehandelte März-Bohne verlor in Chicago 4,00 auf 1.488,50 US-Cent/bushel (509,56 €/t). Dabei wurden die Notierungen zunächst von soliden Zahlen des US-Agrarministeriums (USDA) zu den wöchentlichen Exportinspektionen gestützt. Diese summierten sich auf rund 1,4 Mio. t, nur knapp weniger als in der Woche davor. Damit lagen die Ausfuhren im oberen Mittelfeld der Analystenerwartungen. China blieb auch in dieser Woche der Top-Abnehmer.

In Brasilien hat derweil die Sojaernte begonnen. Die Agrarberatung AgRural schätzt den Fortschritt der Arbeiten derzeit allerdings noch bei 0,04 Prozent. Im Bundesstaat Mato Grosso, der gewöhnlich den Auftakt für die Sojasaison in Brasilien gibt, haben Regenfälle die Arbeiten etwas verlangsamt. Nach Angaben des Analysehauses Safras & Mercado haben brasilianische Landwirte aktuell etwa 29 Prozent ihrer für die laufende Saison geschätzten Ernte bereits verkauft. Das sind acht Prozentpunkte weniger als im Januar 2022.

Sojaschrot hat am Montag etwas deutlicher nachgegeben. Der führende März-Termin an der Börse in Chicago verlor 7,30 auf 470,30 US-$/short ton (481,50 €/t).

Canola: An der Börse im kanadischen Winnipeg sind die Canola-Futures am Montag ebenfalls deutlich gesunken. Der Frontmonat März verlor 10,30 Can-$/t auf einen neuen Endstand von 858,60 Can-$/t. Verluste bei konkurrierenden Pflanzenölen sowie ein etwas stärkerer kanadischer Dollar lieferten den Investoren Verkaufsargumente.

An der Börse in Paris ging es für die Raps-Notierungen am Montag ebenfalls abwärts. Der meistgehandelte Februar-Raps rutschte um 13,50 €/t nach unten auf 564,25 €/t.

Pflanzenöle: An der Bursa Malaysia ging es für die Palmöl-Futures am Montag ebenfalls mit Verlusten los. In der zweiten Tageshälfte erholten sich die Notierungen merklich. Der meistgehandelte März-Termin beendete die Sitzung 66 Ringgit im Plus bei 4.118 MYR/t.

Doch schon in der ersten Tageshälfte am heutigen Dienstag wurden die Gewinne wieder ausradiert. Am Dienstag veröffentliche Malaysias staatlicher Palmöl-Rat offizielle Statistiken für den Dezember. Demnach sind die Exporte im Vergleich zum November um 3,4 Prozent gesunken. Die Produktion sank in der gleichen Zeit um 3,6 Prozent. Auch die ersten zehn Januartage waren für die malaysischen Exporteure eher mau. Analysen von Schiffsdaten legen nahe, dass sich die Ausfuhren im Vergleich zum ersten Dezember-Drittel fast halbiert hätten. Zuletzt notierte der März-Termin für Palmöl 193 Ringgit i Minus bei 3.925 MYR/t.

Sojaöl an der Börse in Chicago gewann am Montag 0,18 auf 63,35 US-Cent/pound (1.301,03 €/t).

Rohöl: Auf den Energiemärkten begann die neue Woche mit einer vorsichtigen Erholung. Die Nordseesorte Brent gewann im Verlauf des Tages 1,32 auf 79,40 US-$/Barrel. Die US-Sorte WTI kletterte um 1,35 auf 74,69 US-$/Barrel. Für etwas Optimismus unter den Investoren sorgte die Grenzöffnung Chinas, nachdem die Corona-Restriktionen gelockert worden sind. (Quelle: agrarzeitung)