Getreidemärkte Russland zweifelt erneut an Export-Deal

Kämpfe in der Ukraine werden wieder intensiver. Dürre in Argentinien meldet sich zurück. Euro bleibt unter Druck.

Weizen: Die Weizen-Notierungen haben die vergangene Woche mit einer kräftigen Börsenrally beendet. An der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann der Frontmonat März 28,75 US-Cent/bushel auf 786,00 US-Cent/bushel (270,45 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen gewann 30,00 US-Cent auf 909,00 US-Cent/bushel. Den kleinsten Tagesgewinn verzeichnete der Sommerweizen an der Börse in Minneapolis mit einem Plus von 13,00 US-Cent auf 930,25 US-Cent/bushel. Die Weizen-Notierungen kletterten vor dem Hintergrund einer neuen Eskalation der Kämpfe in der Ukraine. Russland hat seine Offensivbemühungen in den vergangenen Tagen deutlich erhöht. Außerdem griff eine russische Seedrohne eine Brücke bei Odessa an. Die Hafenstadt ist derzeit der wichtigste Standort für ukrainische Exporte. Am Freitag haben gleich mehrere russische Offizielle zudem die Verlängerung des Getreide-Deals mit der Ukraine in Frage gestellt. Grund dafür seien weiterhin bestehende Hürden für russische Exporte. Worauf genau die Kritik zielt, blieb unterdessen unklar. Nach Ansicht der russischen Beratung Sovecon wird Russland in der ersten Hälfte 2023 rund 21,3 Mio. t Weizen exportieren, fast doppelt so viel, wie im gleichen Zeitraum 2022. Zudem sind sowohl russisches Getreide als auch Düngemittel nicht von westlichen Sanktionen betroffen.

In den vergangenen Wochen hat die Ukraine Russland zudem dafür kritisiert, die Inspektionen von Getreide absichtlich zu verlangsamen. Das Kiever Landwirtschaftsministerium hat am Freitag vorgeschlagen, größere Schiffe zur Inspektion zuzulassen. Bei einer durchschnittlichen Abfertigung von 2,5 Schiffen am Tag soll dies die Exportkapazität erhöhen.

An der Euronext in Paris ging es für die Weizen-Futures ebenfalls nach oben. Der März-Termin gewann 5,25 €/t auf 297,00 €/t.

Mais: Im Windschatten der höheren Weizen-Preise sind auch die Mais-Notierungen am Freitag deutlich gestiegen. An der Chicago Board of Trade gewann der führende März-Kontrakt 9,75 US-Cent auf 680,50 US-Cent/bushel (250,87 €/t).

In Argentinien hat sich die Dürre nach einer kurzen Pause wieder zurückgemeldet. Nach Angaben der Getreidebörse in Buenos Aires befinden sich derzeit 20 Prozent der Felder in „gutem bis exzellentem” Zustand, rund zwei Prozentpunkte weniger als vor einer Woche. Die Wetterprognosen sind zudem wieder trockener geworden.

Ein wenig Unterstützung bekamen die Mais-Notierungen auch von den steigenden Ölpreisen. An der Euronext in Paris ging es für den März-Mais um 4,00 €/t nach oben auf 291,75 €/t.

Euro: Der Euro hat am Freitag erneut nachgegeben und rutschte unter die Marke von 1,07 US-$/€. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0690 US-$/€ fest. (Donnerstag: 1,0771). Der US-Dollar profitiert weiterhin von den etwas höheren Zinserwartungen in den USA und das besser als erwartet ausgefallene Konsumklima in den USA. Dies könnte der Notenbank Federal Reserve weitere Argumente für Zinserhöhungen liefern. Im frühen Geschäft am Montag wurde die Gemeinschaftswährung leicht im Minus bei 1,0672 US-$/€ gehandelt. (Quelle: agrarzeitung)