Weizen. US-Schuldenstreit hält die Devisenmärkte in Schach.

Weizen: Die Kurserholung an den US-Weizenmärkten fand am Mittwoch ihr vorläufiges Ende. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der Juli 16,00 auf 606,25 US-Cent/Bushel (206,86 €/t). Bei den Hard-Red-Kontrakten an der Börse in Kansas gab der Juli um 29,25 auf 812,25 US-Cent/Bushel nach. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis schloss der Juli 21,75 US-Cent/Bushel im Minus bei 799,00 US-Cent/Bushel. Marktbeobachter machten in erster Linie Gewinnmitnahmen für den Kursrücksetzer verantwortlich. Seit Wochenbeginn hatten die Notierungen teils kräftig zugelegt, maßgeblich befeuert von Unsicherheiten in der Schwarzmeerregion. So beschuldigte die Ukraine Russland, die Getreideausfuhr an einigen Schwarzmeerhäfen gezielt zu unterbinden und damit gegen das unlängst erweiterte Getreideabkommen zu verstoßen. Der dadurch ausgelöste Kaufimpuls verpufft inzwischen wieder, da den US-Notierungen aus fundamentaler Sicht die Unterstützung fehlt. Ihnen macht vielmehr das unverändert niedrige Preisniveau im Exportgeschäft zu schaffen. Die jüngste Erholung des US-Dollars verschärft die Situation zusätzlich.

im Wochenverlauf folgen Angesichts dessen importierten einige US-Weizenabnehmer erneut ihre benötigten Waren aus der EU. Laut europäischen Händlern wurden kürzlich etwa 210.000 t Weizen aus Polen und Deutschland geordert. In Summe soll es sich um sieben Schiffsladungen handeln, die zwischen Mai und August geliefert werden sollen. Weitere Bestellungen sollen.

Die Weizenkontrakte an der Euronext in Paris bewegen sich derweil weiter im Bereich des 22-Monats-Tiefs. Der September gab am Mittwoch um 4,25 auf 222,50 €/t nach.

Medienberichten zufolge ersetzte China im Bereich der Tierhaltung zuletzt erhebliche Mengen Futtermais und Sojaschrot durch vergleichsweise günstigen Weizen. Möglich machte dies einerseits die Aussicht auf eine sehr ergiebige Weizenernte. So ist China der weltweit größte Weizenproduzent. Nichtsdestotrotz ist das Reich der Mitte auf Weizenimporte angewiesen. In den ersten vier Monaten der Jahres wurden demnach rund 6 Mio. t Weizen importiert, ein Plus von 61 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der größte Teil stammt aus Australien. Laut offiziellen Zolldaten lag der durchschnittliche Importpreis für australischen Weizen rund 30,00 US-$/t unter dem Inlandspreis.

Mais: Bereits den dritten Handelstag in Folge schlossen die US-Maiskontrakte am Mittwoch mit grünen Vorzeichen. Der Frontmonat Juli notierte an der CBoT 9,75 US-Cent/Bushel im Plus bei 587,25 US-Cent/Bushel (215,12 €/t).

Die bullischen Impulse stammen größtenteils vom Aufwind im Kassamarkt. Aber auch die wachsende Sorge über die anhaltende Trockenheit in Teilen des Mittleren Westens lockten die Händler zurück in den Markt. Zwar begünstigte die Trockenheit die sehr zügige Maisaussaat, dennoch sehen einige Analysten darin die ersten Vorboten für einen möglicherweise bevorstehenden Dürresommer.

Derweil sind die Aussichten für das US-Exportgeschäft unverändert trüb. Dass China zuletzt verstärkt auf Futterweizen in der Tierhaltung setzte, bekamen die US-Exporteure in Form mehrerer Stornierungen zu spüren – die Rede ist von 800.000 t innerhalb der vergangenen Wochen. Vor dem Hintergrund der sehr niedrigen Weltmarktpreise für Weizen rechnen Marktbeobachter vorerst nicht mit einer Besserung der Situation.

An der Euronext in Paris fielen die Kursverluste bei den Maiskontrakten am Mittwoch moderat aus. Der August verlor 1,25 auf 213,25 €/t.

Euro: Das zähe Ringen im US-Schuldenstreit lastete am Mittwoch abermals auf dem Euro. Im späten Handel in Frankfurt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0749 US-$. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 1,0785 US-$ fest. Heute Morgen am Donnerstag steht der Euro zur Stunde bei 1,0736 US-$. (Quelle: agrarzeitung)