Auswirkungen von Russlands Ausstieg lassen sich nicht vollständig abschätzen. Die US-Weizenernte schreitet voran. Euro bleibt stark.

Weizen: Die Weizenpreise sind am Montag nach einer volatilen Sitzung doch noch in die Verlustzone gerutscht. An der Chicago Board of Trade (CBoT) landete der meistgehandelte September-Termin 7,75 US-Cent/bushel im Minus bei 653,75 US-Cent/bushel (213,34 €/t). Größter Tagesverlierer war der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen mit einem Minus von 13,75 auf 815,25 US-Cent/bushel. Sommerweizen in Minneapolis beendete den Tag 6,0 US-Cent/bushel tiefer bei einem Endstand von 878,25 US-Cent/bushel. Die Notierungen sind am Montag zunächst mit Gewinnen in den Tag gestartet. Einen mutmaßlicher Angriff der Ukraine gegen die Krim-Brücke, einem wichtigen Versorgungsweg des russischen Militärs auf der besetzten Halbinsel, nutzte Russland als Anlass, um einen Ausstieg aus dem Export-Deal für ukrainisches Getreide zu verkünden. Daraufhin sind die Preise zunächst sprunghaft gestiegen.

Im späteren Verlauf beruhigten sich die Notierungen wieder, nachdem die Regierung in Kiew signalisiert hat, die Ausfuhr von Agrargütern auch ohne russische Zustimmung und Sicherheitsgarantien fortführen zu wollen. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte am Montag, dass er trotz allem auf eine Rückkehr Russlands in den Deal hoffe und mit Putin persönlich verhandeln wolle. Die tatsächlichen Auswirkungen des Deals auf die ukrainischen Exporte sind noch nicht vollständig abschätzbar zu diesem Zeitpunkt.

Russlands Branchenvertreter begrüßten den Ausstieg. Der Chef des Verbandes Russische Getreide-Union erklärte, dass die Preise nun steigen könnten und dass die Branche im vergangenen Jahr mindestens 1 Mrd. US-$ weniger verdient habe aufgrund der niedrigen Preise am Schwarzen Meer.

In den USA hat die Weizenernte den Äquator überschritten. Gemessen am Areal der Aussaat beträgt der Fortschritt der Arbeiten aktuell 56 Prozent, 10 Prozentpunkte mehr als in der Woche davor. Im Schnitt der vergangenen Jahre lag der Fortschritt in der gleichen Woche bei 63 Prozent. Auch an der Euronext in Paris haben die Weizen Futures ihre Tagesgewinne am Montag fast vollständig abgeben müssen. Der führende September-Termin blieb bei Börsenschluss dennoch knapp im grünen Bereich mit einem Plus von 0,5 auf 232,25 €/t.

Mais: Auch die Mais-Futures an der CBoT sind am Montag zunächst mit Gewinnen in den Tag gestartet, haben diese im weiteren Handelsverlauf jedoch vollständig wieder abgegeben. Der September-Mais beendete den Tag 7,25 US-Cent/bushel niedriger auf 499,25 US-Cent/bushel (174,56 €/t). Auch hier agierten die Investoren in der zweiten Tageshälfte vorsichtiger.

Währenddessen sind die Bewertungen der Mais-Felder seitens des USDA in der vergangenen Woche um zwei Prozentpunkte auf 57 Prozent “gut bis exzellent” gestiegen. Dies könnte weitere Verkaufsargumente am Dienstag liefern. An der Euronext in Paris ist der August-Mais am Montag um 1,25 auf 234,50 €/t geklettert. Euro: Der Euro konnte am Montag die jüngst erreichten Höchststände verteidigen und bewegte sich gegenüber dem US-Dollar mehrheitlich seitwärts. Im Verlauf des Handels schwankte der Kurs der Gemeinschaftswährung fast unverändert um die Marke von 1,1245 US-$. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt auf 1,1230 US-$ fest (Freitag: 1,1221 US-$). Heute Morgen notiert der Euro leicht im Plus bei 1,1252 US-$. (Quelle: agrarzeitung)