Einschätzung der Ernte 2022 in der Schweiz verhalten positiv

Bern – Die provisorische Erntemenge 2022 für Gerste liegt im Bereich der Mengen der Jahre 2018 und 2019. Die Rapsernte wird in der Größenordnung der Mengen von 2020 erwartet. Die Brotweizenmenge liegt unter dem Durchschnitt der Erntemengen der Jahre 2018 bis 2020. Dies zeigt die von swiss Granum Mitte August durchgeführte Ernteerhebung.

Swiss Granum, die Branchenorganisation Getreide, Ölsaaten und Eiweiß Pflanzen, hat Mitte August gestützt auf Rückmeldungen von 28 Sammelstellen eine Einschätzung der Erntesituation 2022 vorgenommen. Diese Sammelstellen bilden zusammen 38% des Schweizer Marktes für Gerste, 47% für Brotweizen und 60% für Raps ab. Die gesamte Schweizer Produktion dieser Kulturen wurde anhand von Hochrechnungen basierend auf den inländischen Mengen 2020 ermittelt. Das Ausnahmejahr 2021 wurde bei der Hochrechnung nicht berücksichtigt. Brotweizen Gestützt auf die Erhebung wird eine Erntemenge in der Größenordnung von 375.000 bis 405.000 t Brotweizen geschätzt. Stand heute kann der größte Teil davon als backfähiger Brotweizen gemäß swiss Granum Übernahmebedingungen bezeichnet werden. Die erwartete Brotweizenmenge liegt somit unter dem Durchschnitt der Erntemengen der Jahre 2018 bis 2020. Dieser belief sich inkl. deklassierte und nicht backfähige Menge auf rund 417.000 t.

Es handelt sich um eine provisorische Einschätzung, da die Übernahme der Brotweizenernte bei der Erhebung noch nicht komplett abgeschlossen war und die Aufbereitung des Brotweizens in den Sammelstellen noch erfolgen wird. Die Übersicht von Roggen und Dinkel zum Gesamtbild Brotgetreide steht ebenfalls noch aus. Eine Einschätzung der Weizenqualität erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt anhand der Erntequalitätserhebung von swiss Granum. Gerste / Futterweizen

Die inländische Gerstenproduktion wird basierend auf der Hochrechnung aktuell auf rund 175.000 bis 185.000 t geschätzt. Sie liegt somit höher als im vergangenen Jahr und dürfte im Bereich der Mengen der Jahre 2018 und 2019 ausfallen. Dabei ist zu beachten, dass die Anbaufläche leicht höher ist als im letzten Jahr. Auch hierbei handelt es sich um eine provisorische Einschätzung, obwohl die Gerstenernte zum Zeitpunkt der Erhebung annähernd abgeschlossen war. Die Situation beim Futterweizen (Futterweizensorten) kann zurzeit noch nicht beurteilt werden. Raps

Die Rapsernte war bei der Durchführung der Erhebung beendet. Aufgrund der höheren Zuteilungsmenge (rund 100.000 t) war die Anbaufläche deutlich höher als im Vorjahr. Auf Basis der Hochrechnung wird die inländische Rapsproduktion aktuell auf rund 87.000 bis 93.000 Tonnen geschätzt. Sie wird somit in der Größenordnung der Erntemenge 2020 erwartet (2020: 88.083 t). Zirka ein Drittel der erwarteten Rapsmenge dürfte HOLL-Raps sein. Gesamtbeurteilung der Ernte 2022 Ein genaues Bild über die Ernte 2022 wird die Gesamterhebung von swiss Granum liefern, deren Resultate im Oktober (resp. für Raps im September) vorliegen werden. Basierend darauf und anhand der Resultate der Qualitätserhebung von Brotweizen wird die Kommission «Markt-Qualität Getreide» von swiss Granum Mitte Oktober 2022 eine Gesamtbeurteilung vornehmen. (swiss Granum)