Hannover – Das niedersächsische Bäckerhandwerk verlangt von der Politik, kleine und mittlere Betriebe bei den Energiepreishilfen gleichberechtigt mit großen Industriebäckereien zu behandeln. „Alle müssen Unterstützung bekommen», sagte Caterina Künne vom Betrieb Herzensbäcker Künne am Mittwoch in Hannover. Dort übergaben die Handwerksbäcker ein entsprechendes Papier an Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD).
Sie verlangten etwa Nachbesserungen bei den Regeln zur Gaspreisbremse. Diese seien bisher noch so gestaltet, dass viele Bäckereien trotz hohen Gasbedarfs unter der nötigen Mindestmenge lägen, ab der die Bremse überhaupt greifen könne. «Dann fallen all diese Betriebe heraus. Das kann ja so nicht sein», meinte Künne.
Die Bäcker hatten bereits im September bei Kundgebungen in mehreren Bundesländern auf ihre schwierige Lage aufmerksam gemacht. Vor allem für das Heizen der Öfen, aber auch für das Kühlen von Zutaten und Lebensmitteln brauchen sie viel Energie, die sich seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs drastisch verteuert hat. Insbesondere kleine Handwerksunternehmen stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand.
In Hannover und andernorts verteilten die Bäcker Krapfen. Motto der an die Bundesregierung gerichteten Aktion: «5.000 Berliner für die Ampel». «Die Unterscheidung zwischen Handwerks- und Industriebäckern ist nicht sinnvoll», sagte Jan Loleit von der Bäcker- und Konditoren Vereinigung Nord. Auch bei der Strompreisbremse dürften kleine Betriebe nicht benachteiligt werden. Zudem seien Vorgaben, welche Zählerstände wo heranzuziehen sind, oft nicht nachvollziehbar.
Bund und Länder müssten Härtefall-Regelungen für gefährdete Betriebe konkretisieren, so der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks. Diese sollten «mit ausreichend Mitteln ausgestattet und schnell in Kraft gesetzt werden». Und manche Bäckereien nutzten zusätzlich Öl oder Holzpellets – sie dürften ebenfalls nicht durchs Raster fallen. (Quelle: dpa)