Paris – In Frankreich sind die Landwirte in Bezug auf die diesjährige Körnermaisernte noch pessimistischer als die offiziellen Stellen. Der Verband der Maiserzeuger (AGPM) erwartet nach eigenen Angaben für 2022 eine Produktion von voraussichtlich rund 10,0 Mio. t Körnermais ohne Saatgut; im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre waren 14,0 Mio. t eingefahren worden.
Der Statistische Dienst beim Pariser Landwirtschaftsministerium (Agreste) hatte die diesjährige Körnermaisernte im September auf 11,3 Mio. t veranschlagt. Die Erträge sieht der AGPM bei durchschnittlich 79 dt/ha; das langjährige Mittel liegt bei 97 dt/ha. Für beregnete Flächen, die einen Anteil von 32 % des Körnermaisareals ausmachen, wird vom Verband ein mittlerer Ertrag von 100 dt/ha erwartet, ansonsten sollen nur 66 dt/ha erreicht werden.
Die diesjährige Anbaufläche für Körnermais beziffern die Erzeuger auf 1,34 Mio. ha; 70.000 ha wurden entgegen der Planung bei der Aussaat als Futtermais verwertet. Hauptursache für die Einbußen sind den Verbandsangaben zufolge die klimatischen Bedingungen.
Nach einer Kältewelle zu Beginn des Frühjahrs habe den ganzen Sommer über in allen Anbaugebieten Hitze und Trockenheit geherrscht. Das habe die Blüte der Pflanzen beeinträchtigt und schwerwiegende Folgen für den ab Ende April ausgesäten Saat- und Futtermais gehabt.
Hinsichtlich der Saatgutproduktion erwartet der AGPM-Einbußen zwischen 25 % und 30 % der angestrebten Gesamtmenge. Aufgrund der vergleichbaren Entwicklungen in anderen wichtigen Erzeugerländern wie Rumänien und Ungarn müsse mit Versorgungsengpässen bei bestimmten Sorten gerechnet werden. (Quelle: AgE)