Weizen zum vierten Mal, Mais zum sechsten Mal mit grünen Vorzeichen. Tunesien verschafft sich finanziellen Spielraum für Getreideimporte. Der Euro bemüht sich um Dollar-Parität.
Weizen: An den US-Börsen setzte sich am Mittwoch die Erholung der Weizennotierungen fort. An der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann der meistgehandelte Dezember 12,75 auf 813,25 US-Cent/bushel (299,87 €/t). Damit verbuchte der Leitkontrakt den vierten Tagesgewinn in Folge. Der führende Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas legte um 14,25 auf 893,25 US-Cent/bushel zu. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der Dezember 8,00 US-Cent/bushel im Plus bei 920,00 US-Cent/bushel.
Für die anhaltende Kauflaune sorgte die Hoffnung auf ein anziehendes US-Exportgeschäft angesichts der weiterhin bestehenden Unsicherheiten hinsichtlich der Agrarexporte aus der Schwarzmeerregion. Im Vorfeld des wöchentlichen Exportberichts des US-Agrarministeriums (USDA) am heutigen Donnerstag rechnen die Analysten mit Weizenexportverkäufen zwischen 200.000 und 500.000 t. In der Vorwoche lag der Wert bei gut 200.000 t.
US-Meteorologen sagen für den Südwesten der Great Plains am Wochenende ergiebigen Regen voraus. Allgemein soll die Niederschlaghäufigkeit mit dem bevorstehenden Monatswechsel spürbar zunehmen.
Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung hat am Mittwoch mit dem tunesischen Getreideamt einen staatlich garantierten Kreditvertrag über 150 Mio. € unterzeichnet, um dem nordafrikanischen Staat weitere Getreideimporte zu ermöglichen. Mit dem Geld sollen vorrangig Weich- und Hartweizen sowie Gerste auf dem Weltmarkt geordert werden. Gleichzeitig verpflichtete sich die tunesische Regierung dazu, den heimischen Getreidesektor zu reformieren.
Die Weizenkontrakte an der Euronext in Paris konnten der US-Rally am Mittwoch nicht länger folgen. Der meistgehandelte Dezember verlor 4,00 auf 322,00 €/t.
Mais: Die US-Maiskontrakte befanden sich am Mittwoch unverändert im Rally-Modus. Der meistgehandelte Dezember notierte an der CBoT 2,00 US-Cent/bushel im Plus bei 657,25 US-Cent/bushel (259,36 €/t). In der Spitze war er zuvor bis auf 671,00 US-Cent/bushel gestiegen, was ein Zwei-Monats-Hoch darstellte. Zudem leuchteten die Vorzeichen des Leitkontrakts bereits den sechsten Handelstag in Folge grün.
Für Rückenwind sorgte noch immer die pessimistische Bestandseinschätzung des USDA vom Montagabend. Allerdings dämpften vielversprechende Ertragsaussichten in Illinois und Iowa die Kauflaune in der zweiten Tageshälfte ein wenig. Die offiziellen Ergebnisse der jüngsten Feldtour in den beiden US-Staaten wurden erst am Mittwochabend nach Börsenschluss bekanntgegeben. Gleichwohl gaben Marktbeobachter zu bedenken, dass selbst sehr gute Werte in den beiden Staaten nicht die befürchteten Verluste in den weiteren US-Anbaugebieten kompensieren könnten.
In Südamerika belastet die anhaltende Trockenheit in weiten Teilen Brasiliens und Argentiniens die dortigen Maisfarmer. Unterdessen schätzt die Agrarbehörde AgRural, dass die zweite brasilianische Maisernte inzwischen zu 90 Prozent eingebracht wurde.
An der Euronext in Paris gerieten die Maiskontrakte am Mittwoch wie der Weizen leicht unter Druck. Der meistgehandelte November verlor 2,75 auf 321,00 €/t.
Euro: Der Euro bemühte sich am Mittwoch spürbar, wieder die Parität zum US-Dollar herzustellen. Allerdings gelang dies nur kurzzeitig. Im späten Handel in Frankfurt notierte die Gemeinschaftswährung bei 0,9969 US-$. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs zuvor bei 0,9934 US-$ fest. Heute Morgen am Donnerstag steht der Euro bei 1,001 US-$. (Quelle: agrarzeitung)