Üppiges Angebot drückt weiterhin auf die Preisbremse. Indien weitet Weizen-Areal aus. Euro macht Verluste wett.
Weizen: Am Freitag sind die Weizen-Notierungen zunächst mit Gewinnen in den Handel gestartet, konnten diese jedoch nicht bis zum Börsenschluss verteidigen. Der meistgehandelte März-Termin an der Börse in Chicago beendete den Tag 3,25 US-Cent/bushel im Minus bei einem Endstand von 743,5 US-Cent/bushel (255,82 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen rutschte um 7,25 US-Cent nach unten auf 832,00 US-Cent/bushel. Der in Minneapolis gehandelte Sommerweizen verlor ebenfalls 7,25 US-Cent und notierte am Börsenschluss bei 901,25 US-Cent/bushel. Insgesamt ging der bärische Wochentrend damit auch am Freitag weiter. Diesmal wurden die Notierungen von überaus schwachen Exportzahlen des US-Agrarministeriums unter Druck gesetzt.
So wurden in der letzten Woche des vergangenen Jahres nur 47.000 t US-Weizen für den Export gebucht. Das ist der niedrigste Wert im Verlauf des Wirtschaftsjahres 2022/23. Auch die tatsächlichen Verladungen erreichten ein Jahrestief mit einem Wert von 81.500 t. Analysten hatten sowohl für die internationalen Verkäufe als auch für die Verladungen deutlich größere Volumen erwartet. Insgesamt steht der Exportzähler in den USA bislang bei 10,6 Mio. t oder rund 3,5 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres.
In Australien zeichnet sich derweil immer deutlicher eine hervorragende Ernte ab, während einige Analysten und Händler mit einem Ergebnis um die 42 Mio. t Weizen rechnen. Bärische Nachrichten kamen am Freitag auch aus Indien, wo Landwirte die Weizen-Aussaat in diesem Jahr ausgeweitet haben. Zum 6. Januar erreichte das Weizen-Areal 33,2 Mio. ha oder 1 Prozent mehr als vor genau einem Jahr.
Auch an der Euronext in Paris ging es für die Weizen-Futures am Freitag abwärts. Der März-Termin verlor 1,75 € auf 300,00 €/t.
Mais: Im Gegensatz zu Weizen sind die Mais-Notierungen am Freitag knapp in der Gewinnzone geblieben. An der Börse in Chicago gewann der führende März-Termin 1,25 US-Cent auf 654,00 US-Cent/bushel (241,12 €/t).
Das US-Agrarministerium USDA meldete am Freitag den Verkauf von 100.000 t Mais an Kunden aus Mexiko und löste damit einige technische Käufe an der Börse aus. Auch in der letzen Dezember-Woche waren die Exportverkäufe beim Mais deutlich umfangreicher als beim Weizen und erreichten 320.000 t, rund 25 Prozent mehr als in der gleichen Woche 2021.
An der Euronext in Paris ging es für die Mais-Preise am Freitag ebenfalls leicht nach oben. Der Frontmonat März gewann 0,50 € auf 290,50 €/t.
Euro: Der Euro konnte am Freitag die Verluste aus der vorangegangenen Sitzung mehr als wettmachen. Im Verlauf des Tages gewann er gegenüber dem US-Dollar rund 1,00 US-Cent auf 1,062 US-$/€. Grund dafür war der schwächer als erwartet ausgefallene Einkaufsmanager-Index ISM für das nicht-verarbeitende Gewerbe in den USA. Analysten werten dies als mögliches Anzeichen einer Abschwächung der Konjunktur, was die US-Notenbank zu einer langsameren Anhebung der Leitzinsen veranlassen könnte. Am Montag wurde der Euro weiter im Plus bei 1,0679 US-$/€ gehandelt. (Quelle: agrarzeitung)