Russland liefert günstigstes Weizen-Angebot bei Ausschreibung. Indien hofft auf üppige Ernte. Euro kann Gewinne verteidigen.
Weizen: Am Dienstag hat sich die Talfahrt der Weizen-Notierungen wieder beschleunigt. An der Börse in Chicago ging der meistgehandelte März-Termin mit einem Minus von 10,5 US-Cent/bushel aus dem Handel bei einem neuen Endstand von 731,0 US-Cent/bushel (249,76 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen verzeichnete ein Minus von 16,75 auf 811,75 US-Cent/bushel. Verhältnismäßig robust zeigten sich die Sommerweizen-Kontrakte an der Börse in Minneapolis mit einem Tagesverlust von 7,5 auf 894,5 US-Cent/bushel. Das fundamentale Umfeld bleibt derzeit für die Weizen-Notierungen bärisch. Zum einen erwarten Analysten, dass die Experten des US-Agrarministerium (USDA) in ihrem Januar-Wasde die Schätzung für die Aussaat in den USA höher ansetzen als vor einem Jahr. Händler gehen im Schnitt von einem Winterweizen-Areal von 34,49 Mio. Acre aus, rund 3,6 Prozent mehr als in der vergangenen Saison. Zum anderen könnte auch Schätzung der globalen Endbestände etwas höher ausfallen als im Dezember-Bericht.
Nach der üppigen Ernte in Australien hofft nun auch Indien auf ein gutes Ergebnis in diesem Jahr. Das staatliche Getreideinstitut ICAR schätzt die kommende Ernte auf 112,0 Mio. t. Das wäre ein Plus von 5,5 Mio. t gegenüber dem Vorjahr. Grund ist eine Ausweitung der Weizen-Fläche. Die Erntesaison beginnt im April.
Auch an der Euronext in Paris ging es für den Weizen am Dienstag abwärts. Der März-Termin verlor 6,00 auf 290,50 €/t. Die Exporte der EU waren in der ersten Januar-Woche schwach und summierten sich nach Angaben der EU-Kommission auf 63.000 t. Der Exportzähler für die EU steht derzeit bei 16,96 Mio. t Weizen, rund 0,83 Mio. t mehr als in der gleichen Kalenderwoche 2022.
Ägypten ist mit einer Ausschreibung am Markt aktiv. Das günstigste Angebot kommt aus Russland und beträgt 337 US-$/t einschließlich Frachtkosten.
Mais: Die Mais-Notierungen konnten sich von den negativen Vorgaben aus dem Weizen-Handel ein Stück weit abkoppeln und notierten im Verlauf des Dienstags im grünen Bereich. Zum Börsenschluss schmolzen die Gewinne wieder dahin. Der Frontmonat März blieb jedoch knapp in der Gewinnzone mit einem Plus von 2,25 auf 655,00 US-Cent/bushel (239,79 €/t).
In Brasilien hat die erste Mais-Ernte des Jahres begonnen. Nach Angaben der Beratung AgRural beträgt der Fortschritt der Arbeiten aktuell 2,3 Prozent, gemessen am Areal der Aussaat. Derweil hat der brasilianische Verband der Getreideexporteure Anec die Schätzung für die Mais-Ausfuhren im Januar von zuvor 4,3 auf 5,0 Mio. t angehoben. Grund dafür sind höhere Lieferungen nach China in der ersten Januar-Woche.
An der Euronext in Paris sind die Mais-Preise am Dienstag gesunken. Der März-Termin verlor 4,25 auf 283,50 €/t.
Euro: Der Euro bewegte sich am Dienstag gegenüber dem US-Dollar mehrheitlich seitwärts und konnte die kürzlichen Kurssteigerungen somit verteidigen. Im Verlauf des Tages notierte der Euro knapp oberhalb der Marke von 1,07 US-$. Im frühen Handel am Mittwoch kletterte die Gemeinschaftswährung auf 1,0750 US-$. Der Euro wird derzeit von robusten Konjunkturzahlen aus der Eurozone gestützt. (Quelle: agrarzeitung)