Getreidemärkte: Händler reagieren auf Feldbewertungen

Die EU-Exporte laufen bisher besser als im vergangenen Jahr. Russland meldet ein größeres Weizen-Areal. Der Euro legt zum Dollar zu.

An den US-Börsen sind die Weizen-Notierungen am Dienstag moderat gestiegen. Der Frontmonat September an der Chicago Board of Trade legte 1,75 US-Cent/bushel zu auf 781,5 US-Cent/bushel (umgerechnet 281,12 €/t). Der Hard-Red-Winterweizen in Kansas gewann 4,00 US-Cent/bushel auf einen Endstand von 851,75 US-Cent/bushel. Größter Tagesgewinner war der Sommerweizen an der Börse in Minneapolis mit einem Plus von 12,00 US-Cent/bushel auf 892,75 US-Cent/bushel. Vor allem die Sommerweizen-Notierungen wurde gestützt von deutlich gesunken Zustandswerten im jüngsten Bericht des US-Agrarministeriums vom Montag. Innerhalb einer Woche sank der Anteil der Felder in gutem bis sehr gutem Zustand um 6 Prozentpunkte auf 64 Prozent. Ein wenig Unterstützung bekamen die Preise von dem zuletzt etwas langsameren Erntetempo in den USA. Während im vergangenen Jahr zu diesem Zeitpunkt bereits 35 Prozent der Sommerweizen-Felder geerntet waren, liegt der Fortschritt derzeit bei 9 Prozent gemessen am Areal der Aussaat. An der Euronext in Paris sind die Weizen-Preise dagegen leicht gesunken. Der meistgehandelte Dezember-Termin verlor 1,00 €/t auf 324,75 €/t. In der laufenden Weizen-Saison 2022/23 haben die EU-Länder bislang insgesamt 2,5 Mio.t Weizen exportiert. Das ist etwas mehr als zum gleichen Zeitpunkt 2021. Gleichwohl sind die Angaben der Europäischen Kommission noch unvollständig, sodass die tatsächlichen Ausfuhren höher liegen dürften.

Russlands Statistikbehörde Rosstat hat seine Angaben zum Weizen-Areal für die bereits laufende Ernte präzisiert. So wurden im vergangenen Herbst und Frühling auf 16,7 Mio. ha Weizen ausgesät, rund 1,1 Mio. ha mehr als in der Saison davor.

Mais: Für den Mais ging es am Dienstag in moderaten Schritten nach oben. Der meistgehandelte Dezember-Termin legte 6,75 US-Cent/bushel zu auf 614,00 US-Cent/bushel (umgerechnet 236,62 €/t).

Schlechtere Zustandsnoten für die Mais-Felder aus dem Montagsbericht des US-Agrarministeriums USDA stützten die Notierungen am Dienstag. Positive Nachrichten kamen auch von Exportfront. China buchte am Dienstag 130.000 t US-Mais, was vor allem vor dem Hintergrund der jüngsten Spannungen zwischen Washington und Peking als wichtiges Signal für eine ungehinderte Fortführung der Handelsbeziehungen im Agrarbereich spricht. An der Euronext in Paris hat der Novembermais 0,50 €/t zugelegt auf einen Endstand von 327,50 €/t. (Quelle: agrarzeitung)