Getreidemärkte Paris trotzt Korrektur in Chicago

Indien rechnet mit Rekordernte und hält an Exportverbot fest. Frankreich präzisiert Areal-Angaben. US-Inflation belastet Euro.

Weizen: Am Dienstag haben die Weizen-Notierungen an den US-Börsen unterbrochen. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der Frontmonat März 6,00 auf 786,00 US-Cent/bushel (269,57 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen beendete den Tag 6,25 US-Cent/bushel im Minus bei einem Endstand von 906,00 US-Cent/bushel. Den kleinsten Tagesverlust verzeichnete der Sommerweizen an der Börse in Minneapolis mit einem Minus von 1,25 auf 932,00 US-Cent/bushel. Damit haben die Weizen-Futures das erste Mal nach drei Sitzungen mit Gewinnen leicht korrigiert. Noch am Montag erreichten die Weizen-Preise in Chicago den höchsten Stand seit fast zwei Monaten. Händler nutzten die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen.

Indien rechnet im Jahr 2023 mit einer Rekordernte von 112,2 Mio. t oder rund 4,1 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Die hohen Weizen-Preise hätten Landwirten Anreize geboten, die Aussaat auszuweiten. Dennoch will die indische Regierung vorerst am Exportstopp für Weizen aus dem Land festhalten, um die Preise im Inland zu zähmen.

An der Euronext in Paris blieben die Weizen-Futures am Ende des Tages knapp im grünen Bereich. Der Frontmonat März gewann 0,75 auf 299,50 €/t. Im Verlauf des Tages wurde der Kontrakt das erste Mal seit Wochen über der Marke von 300 €/t gehandelt.

Frankreichs Agrarministerium hat die Schätzung des Areals beim Winterweizen präzisiert. demnach haben Landwirte im Herbst rund 4,76 Mio. ha Weizen ausgesät, rund 10.000 ha mehr als zuvor angenommen. Im Vergleich zur Saison 2021/22 beträgt die Steigerung 2 Prozent.

Mais: Die Mais-Kontrakte wurden im Verlauf des Tages an der CBoT in der Gewinnzone gehandelt, rutschten zum Börsenschluss jedoch wieder ins Minus. Der Frontmonat März beendete den Tag 2,75 US-Cent/bushel tiefer bei einem Stand von 682,25 US-Cent/bushel (250,87 €/t). Brasiliens Branchenverband Anec schätzt die Februar-Exporte des Landes auf 2,3 Mio. t, rund 8 Prozent weniger als in der letzten Prognose vor einer Woche. Derweil fürchten Landwirte, dass die langsame Sojaernte die Aussaat von Mais für die zweite Ernte des Jahres verzögert.

An der Euronext in Paris ging es für den Mais am Dienstag leicht aufwärts. Der Frontmonat März gewann 1,00 auf 298,00 €/t.

Euro: Der Euro startete am Dienstag mit moderaten Gewinnen in den Handel, konnte diese jedoch nicht behaupten. In der ersten Tageshälfte stieg die Gemeinschaftswährung auf 1,0761 US-$, rutschte jedoch im weiteren Verlauf auf 1,0716 US-$ ab. Die US-Inflation fiel am Dienstag mit 6,4 Prozent höher als erwartet aus. Analysten werteten dies als Signal für weitere Zinserhöhungen seitens der US-Notenbank Federal Reserve (Fed). Dies wiederum setzte den Euro leicht unter Druck. Heute Morgen notierte die europäische Währung bei 1,0707 US-$. (Quelle: agrarzeitung)