Nach wetterbedingten Problemen kommen Verladungen in Schwung. Die Mais-Ernte stockt auf der Zielgerade. Das Wetter ist für die Winteraussaat weiterhin günstig.
Russlands Weizen-Ausfuhren scheinen sich in der zweiten Dezember-Hälfte ein Stück weit zu normalisieren, nachdem stürmisches Wetter die Verladeaktivität in einigen Häfen gestört hatte. Nach Angaben der Agrarberatung Sovecon sind die wöchentlichen Verladungen um fast 300.000 auf 840.000 t gestiegen. Der Branchenverband Russische Getreideunion geht davon aus, dass Exporteure im Dezember bislang etwa 3,0 Mio. t Getreide ausgeliefert haben. Insgesamt seien im Dezember etwa 4,7 Mio. t zur Lieferung gebucht gewesen. Dieser Wert dürfte aufgrund der Verzögerungen in den vergangenen Wochen wohl aber nicht mehr erreicht werden, sodass ein Teil der Lieferungen auf den Januar verschoben werden muss. Der schwache Rubel hat die leichte Erholung der internationalen Börsenpreise abgefedert, sodass die Weizenpreise an der russischen Schwarzmeerküste entgegen dem Wochentrend weiter gesunken sind. Kontrakte zur Lieferung im Dezember/Januar werden derzeit etwa bei 312 US-$/t gehandelt, knapp 2,00 US-$ weniger als in der Woche davor. In der gleichen Zeit hat die russische Landeswährung innerhalb von nur wenigen Tagen erneut etwa 9 Prozent ihres Werts verloren. Damit scheint die ungewöhnlich starke Phase für die russische Landeswährung allmählich auszulaufen, während sich der Wechselkurs zu anderen Währungen normalisiert.
Die Aussaat hat nach offiziellen Angaben keine Fortschritte mehr gemacht und verharrte bei 17,3 Mio. ha zum Stichtag 20. Dezember. Damit wurden in der Saison 2022/23 rund 4 Prozent weniger Flächen ausgesät als in der Saison davor. Der Wert dürfte sich vor der Winterpause nicht mehr verändern.
Nach Angaben der Wetterbehörde Roshydromet bleiben die Bedingungen für die Winterbestände derzeit gut bis befriedigend. Der Zustand der Felder ist ähnlich gut wie vor einem Jahr.
Einige kleinere Fortschritte hat in der vergangenen Woche die Mais-Ernte gemacht. Insgesamt sind derzeit 80 Prozent der Flächen abgeerntet, ein Wochenfortschritt von 3 Prozent. Die Produktion erreicht aktuell 13,7 Mio. t nach Bunkergewicht. Ein beträchtlicher Teil der Pflanzen dürfte über den Winter stehen bleiben. Deutlich besser ist die Situation für Soja. Hier beträgt der Erntefortschritt derzeit 95 Prozent, gemessen am Areal der Aussaat. Die russische Sojaproduktion erreicht in der laufenden Saison 6,3 Mio. t, was einem neuen Rekord entspricht.
(Quelle: agrarzeitung)