Schneesturm wirbelt US-Weizenmarkt durcheinander. Frankreich und Argentinien passen Prognosen an. Mais auf Impulssuche. US-Zinsentscheid lässt den Euro kalt.
Weizen: Die kurze Erholung der US-Weizenmärkte fand am Mittwoch vorerst ihr Ende. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der Frontmonat März 1,50 auf 749,25 US-Cent/Bushel (257,67 €/t). Am stärksten ging es für die Hard-Red-Kontrakte an der Börse in Kansas abwärts. Hier verlor der Frontmonat 15,00 auf 850,25 US-Cent/Bushel. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der März 5,50 US-Cent/Bushel im Minus bei 917,25 US-Cent/Bushel. Nachdem die Notierungen am Vortag noch ein Elf-Tages-Hoch markierten, begannen die Händler damit, erste Gewinne zu sichern. Marktbeobachtern zufolge bedarf es für einen weiteren Kursanstieg neuer bullischer Impulse. Äußerst bärisch reagierte derweil der Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas auf die jüngste Unterwetterfront in den Great Plains der USA. Massive Schneefälle bringen den dortigen Weizenanbaugebieten derzeit die dringend benötigte Feuchtigkeit. In der von Trockenheit geplagten Region schnellten die Ertragserwartungen in der Folge in die Höhe, was die Kurse wiederum purzeln ließ.
Laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax erwägt der russische Agrarminister Dmitri Patruschew, die Exportquote für russisches Getreide noch in der laufenden Saison 2022/23 anzuheben. Gegenwärtig liegt das Ausfuhr-Limit bei 25,5 Mio. t.
Das französische Agrarbehörde FranceAgriMer passte am Mittwoch ihre Prognose für die französischen Weichweizenexporte außerhalb der EU an. Demnach stieg der Wert gegenüber dem Vormonat um 300.000 t auf 10,3 Mio. t an. Damit liegt die Schätzung inzwischen 17 Prozent über dem Vorjahresergebnis und markiert zugleich ein Drei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend für die Anhebung ist die anhaltend hohe Nachfrage aus China und Marokko. Trotz der starken Zahlen ließ die Behörde die Saisonendbestände unverändert bei 2,55 Mio. t, da die Prognosen für die EU-Exporte sowie die Futterweizenexporte in gleichem Umfang gesenkt wurden.
Mit roten Vorzeichen gingen die Weizenkontrakte an der Euronext in Paris aus dem Handel. Der März verlor am Mittwoch 3,00 auf 302,50 €/t.
Angesichts der schweren Dürre reduzierte Argentiniens Rosario Grains Exchange am Mittwoch ihre Weizenproduktionsprognose für die laufende Saison 2022/23 um weitere 300.000 t auf 11,5 Mio. t.
Mais: Die Abwärtsbewegung der US-Maiskontrakte setzte sich am Mittwoch fort. Der meistgehandelte März notierte an der CBoT 3,00 US-Cent/Bushel im Minus bei 650,50 US-Cent/Bushel (239,89 €/t).
Marktbeobachtern zufolge fehlt es dem Mais derzeit an frischen bullischen Impulsen, um die jüngste Erholung wieder aufzunehmen. Grundsätzlich beschäftigt die Händler weiterhin die schwere Dürre Argentiniens, doch sorgten die Niederschläge vom vergangenen Wochenende für eine leichte Entspannung der Situation.
Die US-Energiebehörde EIA verzeichnete in der Woche bis zum 9. Dezember eine durchschnittliche Ehtanolproduktion von 1.061 Mio. Barrel/Tag. Das waren 160.000 Barrel/Tag weniger als in der Vorwoche. Dennoch bewegt sich die Produktion weiterhin auf hohem Niveau. Die Lagerbestände wuchsen derweil um 1.152 auf 24.409 Mio. Bushel an.
An der Euronext in Paris gerieten die Maiskontrakte am Mittwoch weiter unter Druck. Der meistgehandelte März verlor 3,25 auf 284,25 €/t.
Euro: Obwohl die US-Notenbank Fed den Leitzins am Mittwoch um weitere 0,50 Basispunkte anhob und zugleich eine weitere Zinsstraffung für die kommenden Monate in Aussicht stellte, behielt der Euro sein Momentum bei. Im späten Handel in Frankfurt notierte er bei 1,0686 US-$ und baute damit sein Sechs-Monats-Hoch weiter aus. Die EZB setzte den Referenzkurs zuvor bei 1,0649 US-$ fest. Heute Morgen am Donnerstag steht die Gemeinschaftswährung zur Stunde bei 1,0656 US-$. (Quelle: agrarzeitung)