Ukraine beklagt wieder Sabotage des Export-Korridors durch Russland. Regenfälle in China gefährden Weizen-Ernte. Euro erholt sich kräftig.

Weizen: Nach der Stabilisierung am Mittwoch haben die Weizennotierungen an den US-Börsen am Donnerstag zu einer Erholung angesetzt. Der meistgehandelte Juli-Termin an der Börse in Chicago legte 16,5 US-Cent/bushel zu auf 610,75 US-Cent/bushel (208,41 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen beendete den Tag 12,0 US-Cent/bushel höher bei einem Endstand von 802,5 US-Cent/bushel. Auch der Sommerweizen in Minneapolis konnte zulegen und ging mit einem Plus von 9,0 US-Cent/bushel aus dem Handel bei 789,00 US-Cent/bushel. Gestützt wurden die Preise von neuen Spannungen um den Export-Korridor für ukrainisches Getreide. Nach Angaben des ukrainischen Ministeriums für Infrastruktur weigere sich Russland, eingehende Schiffe zu inspizieren und blockiere damit den Verkehr. Russland seinerseits erklärte, die Abfertigung von Schiffen zu stoppen, die den ukrainischen Hafen Pivdenny (Juschnij) anlaufen wollen, solange die Ammoniakleitung zwischen Togliatti und Odessa für die russischen Exporte nicht freigegeben werde.

Stützend waren auch Nachrichten aus China, wo ausgiebige Regenfälle die Bestände kurz vor der Ernte beeinträchtigen können. In der Provinz Henan haben Landwirte nach dem nassen Mai versucht, die Ernte schneller einzufahren. Die Wettervorhersagen versprechen jedoch erneut ausgiebige Regenfälle, was die Erntearbeiten behindern und sich negativ auf die Ertragsaussichten auswirken dürfte.

Auf den internationalen Märkten nutzt Saudi-Arabien die Gunst der Stunde und ist mit einer Ausschreibung im Umfang von 480.000 t am Markt aktiv. Der Liefertermin für den Weizen liegt zwischen September und Oktober.

An der Euronext in Paris ist der Frontmonat September am Donnerstag um 2,50 €/t gestiegen auf  220,75 €/t.

Mais: Trotz der Unterstützung aus dem Weizenhandel ist der meistgehandelte Juli-Mais in Chicago in der zweiten Tageshälfte ins Minus gerutscht. Der Frontmonat landete 1,5 US-Cent/bushel tiefer bei 592,5 US-Cent/bushel (216,64 €/t). Kontrakte mit späterem Liefertermin aus der neuen Ernte verzeichneten dagegen Gewinne. Gestützt wurden die Preise von den trockenen und heißen Wetterprognosen in den wichtigsten Mais-Anbaugebieten der USA für die kommenden zehn Tage. Bleibt der Rest des Monats trocken, könnte dies die Preise mittelfristig weiter stützen.

Die Ehtanolproduktion in den USA ist in der Woche bis zum 26. Mai im Tagesdurchschnitt auf 1,004 Mio. Barrel gestiegen. Damit stieg die Produktion zum ersten Mal seit Mitte April auf durchschnittlich  mehr als 1 Mio. Barrel pro Tag.

An der Euronext in Paris ist der August-Mai am Donnerstag um 2,25 €/t gesunken auf 213,25 €/t.

Euro: Der Euro hat am Donnerstag kräftig zugelegt und kletterte um etwa einen US-Cent auf 1,076 US-$. Trotz der sinkenden Inflation im Euroraum scheint die Europäische Zentralbank (EZB) weiterhin an Zinserhöhungen festzuhalten. Auf dem Sparkassentag in Hannover signalisierte die EZB-Präsidentin Christine Lagarde Entschlossenheit, die Inflation weiter zu bekämpfen. Heute Morgen notierte der Euro bei 1,0767 US-$.(Quelle: agrarzeitung)