Russland beurteilt Winterweizenbestände. Indische Regierung öffnet erneut Staatsreserve. Mais mit roten Vorzeichen. Mexiko will Exportabhängigkeit reduzieren.
Weizen: Am Mittwoch zogen die US-Weizennotierungen einheitlich an. An der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann der Frontmonat März 6,75 auf 741,25 US-Cent/Bushel (248,93 €/t). Der führende Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas legte um 9,50 auf 843,25 US-Cent/Bushel zu. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der März 6,50 US-Cent/Bushel im Plus bei 909,50 US-Cent/Bushel. Nachdem zunächst die Bundesregierung am Mittwoch zustimmte, Kampfpanzer des Typs Leopard 2 an die Ukraine zu liefern, erklärten im weiteren Tagesverlauf die USA ihrerseits, Kampfpanzer des Typs Abrams bereitstellen zu wollen. Diese Entwicklung wurde an den Weizenmärkten mit Sorge beobachtet, da die Händler nun von einer erneuten Eskalation der Kampfhandlungen ausgehen. In der Folge könnte es zu Exportschwierigkeiten bei Weizen aus der Schwarzmeerregion kommen.
Wie das russische Agrarministerium am Mittwoch mitteilte, befinden sich derzeit 94 Prozent der heimischen Winterweizenbestände in gutem bis zufriedenstellendem Zustand. In einigen Landesteilen seien demnach sogar 98 bis 100 Prozent der Bestände in gutem Zustand. Damit tritt das Ministerium jüngsten Analystenaussagen entgegen, die den Weizenbeständen angesichts der schwierigen Witterungsbedingungen einen möglicherweise verlustreichen Winter prophezeit hatten.
In Indien haben die inländischen Weizenpreise, laut Medienberichten, am Mittwoch ein weiteres Rekordhoch erklommen. Die Preisspirale wird von einer hohen Inlandsnachfrage bei gleichzeitig sehr geringen Lagerbeständen angefacht. Um der Entwicklung entgegenzuwirken, gibt die indische Regierung einmal mehr Weizenbestände aus der Staatsreserve frei. Die Rede ist von insgesamt 3 Mio. t, die vorrangig Großproduzenten aus der Lebensmittelindustrie zugänglich gemacht werden sollen.
An der Euronext in Paris erholten sich die Weizenkontrakte am Mittwoch leicht. Der Frontmonat März gewann 2,75 auf 284,50 €/t.
Mais: In einem allgemein bullischen Marktumfeld zählten die US-Maiskontrakte am Mittwoch zu den wenigen Tagesverlieren. Der meistgehandelte März notierte an der CBoT 2,25 US-Cent/Bushel im Minus bei 674,75 US-Cent/Bushel (243,03 €/t).
Auf die Kauflaune drückte in erster Linie die lang ersehnte Wetterentspannung in Argentinien. Marktbeobachtern zufolge hätten die jüngsten Niederschläge die Rekord-Dürre der vergangenen Monate vorerst unterbrochen. Gegenwärtig versucht sich der Markt ein Bild von der neuen Situation zu machen. Genauer gesagt warten die Händler auf konkrete Daten, die die bisherigen Dürreschäden an den argentinischen Maisbeständen einordnen.
Der mexikanische Agrarminister Victor Suarez erklärte am Mittwoch, die Maisimporte bis zum Jahr 2024 um 30 bis 40 Prozent reduzieren zu wollen. Langfristig will sich das Land komplett selbstständig mit Mais versorgen. Beim weißen Mais ist Mexiko bereits unabhängig von Importen. Vom gelben Mais werden hingegen derzeit rund 16 Mio. t überwiegend aus den USA importiert.
In der Woche bis zum 20. Januar verzeichnete die US-Energiebehörde EIA eine durchschnittliche Ehtanolproduktion von 1,012 Mio. Barrel/Tag. Zwar stieg der Wert gegenüber der Vorwoche leicht um 40.000 Barrel/Tag an, verfehlte die Analystenerwartungen damit jedoch geringfügig. Die Lagerbestände wuchsen derweil um mehr als 1,5 auf 25,077 Mio. Barrel an.
An der Euronext in Paris legten die Maiskontrakte am Mittwoch zu. Der meistgehandelte März gewann 1,50 auf 274,75 €/t.
Euro: Der Euro eroberte am Mittwoch die Marke von 1,09 US-$ zurück. So stellte die Europäische Zentralbank (EZB) weitere Zinsschritte im Jahresverlauf in Aussicht, was der Gemeinschaftswährung Auftrieb verlieh. Im späten Handel in Frankfurt notierte der Euro bei 1,0916 US-$. Die EZB setzte den Referenzkurs bei 1,0878 US-$ fest. Heute Morgen am Donnerstag steht der Euro zur Stunde bei 1,0922 US-$. (Quelle: agrarzeitung)