Termin-Verkäufe für US-Weizen so tief wie zuletzt 1990. Märkte glauben nicht an Aus für Getreide-Deal. Euro fällt wieder zurück.
Weizen: An den US-Börsen haben die Weizen-Futures am Freitag deutlich nachgegeben. Der Dezember-Termin an der Börse in Chicago verlor 32,5 US-Cent/bushel auf einen Endstand von 859,75 US-Cent/bushel (324,10 €/t). Der in Kansas gehandelt Hard-Red-Winterweizen beendete den Tag 30,00 US-Cent/bushel tiefer bei 952,25 US-Cent/bushel. Den kleinsten Tagesverlust verzeichnete der Sommerweizen an der Börse in Minneapolis mit einem Abschlag von 24,75 auf 954,25 US-Cent/bushel.
Russlands öffentlich geäußerte Skepsis bezüglich des Exportkorridors für ukrainisches Getreide konnte die Märkte bislang nicht nachhaltig von einem drohenden Aus für die Vereinbarung überzeugen. Putin warf der Ukraine vor, den Getreidekorridor für den Transport von Sprengstoff verwendet zu haben, welcher später bei der Explosion der Kertsch-Brücke zum Einsatz gekommen sein soll. Abschließende Beweise lägen allerdings nicht vor, räumte der russische Präsident vergangenen Freitag ein. Der zuständige UN-Koordinator Amir Mahmoud Abdulla sagte seinerseits, er sei optimistisch, dass der Export-Deal am 19. November erneuert und sogar ausgeweitet werden könne. Eine neue Forderung Russlands sei die Inbetriebnahme einer Ammoniak-Leitung vom russischen Togliatti in die ukrainische Hafenstadt Odessa, die den Export des für die Düngemittel-Produktion wichtigen Vorproduktes ermöglichen soll. Die Ukraine will ihrerseits den Korridor auf die Hafenstadt Mykolajiw ausweiten. US-Weizen bleibt unterdessen auf dem Weltmarkt wenig konkurrenzfähig. Die Exportverkäufe in der Woche vom 6.10. summierten sich auf 212.000 t, gegenüber 567.000 t vor genau einem Jahr. Bislang befinden sich die Termin-Verkäufe von US-Weizen für die laufenden Saison auf dem tiefsten Stand seit 1990. An der Euronext in Paris haben die Weizen-Preise am Freitag ebenfalls deutlich korrigiert. Der Dezember-Termin beendete den Tag 5,50 €/t im Minus bei 350,75 €/t. Mais: Für die Mais-Notierungen ging es vor dem Wochenende ebenfalls abwärts, wenn auch in einem etwas langsameren Tempo als beim Weizen. Der meistgehandelte Dezember-Termin an der Chicago Board of Trade (CBoT) verabschiedete sich mit einem Minus von 8,00 auf 689,75 US-Cent/bushel (278,59 €/t). Die wöchentlichen Exportbuchungen von Mais summierten sich nach Angaben des US-Agrarministeriums (USDA) auf 260.000 t. Das war weniger als Analysten im Vorfeld erwartet hatten. In Argentinien stockt die frühe Mais-Aussaat. Bislang haben Landwirte nur rund 1,6 Mio. ha ausgesät, gegenüber 2,8 Mio. ha im vergangenen Jahr. Das ist das langsamste Aussaat-Tempo seit sechs Jahren, berichten Experten der Getreidebörse von Rosario. Das angepeilte Areal beträgt 8,0 Mio. ha, wobei sich die früher ausgesäten Felder meistens durch höhere Erträge auszeichnen. An der Börse in Paris hat der November-Mais am Freitag 1,00 €/t eingebüßt auf 340,25 €/t. Euro: Der Euro hat am Freitag ein wenig nachgegeben und rutschte wieder unter die Marke von 0,98 US-$. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 0,9717 US-$ fest (Donnerstag: 0,9739 US-$). Der US-Dollar präsentierte sich seinerseits auch zu anderen wichtigen Währungen stärker. Heute Morgen wurde die Gemeinschaftswährung leicht im Plus bei 0,9745 US-$ gehandelt. (Quelle: agrarzeitung)