Kanadas Landwirtschaftsministerium veröffentlicht erste Prognosen für 2023. Monitoring-Dienst MARS nennt Risiken für Weizen-Bestände. Euro bleibt stark.
Weizen: An den US-Börsen begann die neue Handelswoche für die Weizen-Notierungen mit deutlichen Verlusten. Der meistgehandelte März-Termin an der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor 21,5 auf 720,00 US-Cent/bushel (243,04 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen beendete den Tag 29,00 US-Cent/bushel im Minus bei einem Endstand von 819,00 US-Cent/bushel. Sommerweizen an der Börse in Minneapolis rutschte um 25,00 US-Cent/bushel nach unten auf 887,75 US-Cent/bushel. Schneefall und Regen im weiten Teilen des Mittleren Westens der USA setzten die Preise unter Druck und lösten technische Verkäufe aus. Im Verlauf der Woche sehen Wetterprognosen weitere Niederschläge für die wichtigsten Winterweizen-Gebiete der USA vor.
Kaum Unterstützung bekamen die Märkte von der Exportfront. Nach Angaben des US-Agrarministeriums (USDA) wurden in der Woche bis zum 19. Januar 335.000 t für den Export inspiziert. Das ist zwar etwas mehr als in der Woche davor, entsprach allerdings eher den pessimistischen Analystenerwartungen.
Kanadas Landwirtschaftsministerium hat eine erste Prognose für die künftige Weizen-Ernte der Saison 2023/24 veröffentlicht. Demnach rechnen die Regierungsexperten dank eines höheren Areals mit einem Produktionsplus von 0,5 auf 34,3 Mio. t gegenüber der Ernte 2022. Die Produktion von Gerste werde laut der Prognose mit 10,0 Mio. t etwa gleichbleiben.
Russland hat in der vergangenen Woche 0,8 Mio. t Weizen exportiert, meldet die Beratung Sovecon, ein Plus von 130.000 t gegenüber der Woche davor. Insgesamt könnten die russischen Ausfuhren im Januar 3,7 Mio. t erreichen, gegenüber 2,7 Mio. t im Januar 2022.
An der Euronext in Paris ging es für die Weizen-Preise am Montag ebenfalls deutlich abwärts. Der März verlor 5,50 auf 279,25 €/t.
Europas landwirtschaftlicher Monitoring-Dienst MARS sieht die europäischen Bestände an Winterweizen in gutem Zustand. Ein Risiko bergen die überaus milden Temperaturen, die insbesondere um die Jahreswende in Europa herrschten. Dies macht die Aussaat anfälliger für neue Kältewellen. Zudem könnte fehlender Schnee in den Bergen im Frühjahr zu mehr Trockenheit führen.
Mais: Auch für die Mais-Notierungen ging es am Montag abwärts. Der März-Termin an der CBoT rutschte im Verlauf des Tages um 10,00 US-Cent/bushel nach unten auf 666,25 US-Cent/bushel (240,96 €/t).
Die Mais-Notierungen wurden von Verlusten im Weizen-Handel belastet. Zusätzlichen Druck übten die Regenfälle im dürregeplagten Argentinien aus. Das lateinamerikanische Land kann im weiteren Wochenverlauf mit mehr Niederschlag rechnen.
Die wöchentlichen Exportinspektionen des USDA summierten sich in der Woche bis zum 19. Januar auf 727.000 t. Das sind 7 Prozent weniger als in der Woche davor, lag jedoch im Rahmen der Analystenerwartungen.
An der Euronext in Paris ist der März-Mais am Montag um 5,75 €/t ins Minus gerutscht auf 272,25 €/t.
Euro: Der Euro ist am Montag zunächst stark in die neue Woche gestartet und erreichte am Vormittag bei 1,092 US-$ den höchsten Stand seit Frühjahr 2022. Am Nachmittag gab die Gemeinschaftswährung wieder etwas nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) fixierte den Referenzkurs bei 1,0871 US-$ (Freitag: 1,0826 US-$). Die aktuelle Stärkte des Euro begründen Analysten mit den weiterhin höheren Zinserwartungen für die Eurozone gegenüber den USA. (Quelle: agrarzeitung)