Fragezeichen bei Russland-Exporten bleiben stehen. Mais profitiert von sinkenden Prognosen in den USA und der EU. Der Euro fällt zurück.
Weizen: Die US-Börsen reagierten verhalten auf den Wasde-Bericht am Freitag und unterbrachen ihre Rally aus vorangegangenen Sitzungen. Der meistgehandelte September-Termin an der Chicago Board of Trade verabschiedete sich mit einem Minus von 4,75 US-Cent/bushel aus dem Handel bei einem Endstand von 806,00 US-Cent/bushel (umgerechnet 288,98 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen beendete den Tag unverändert bei 889,25 US-Cent/bushel. Sommerweizen an der Börse in Minneapolis blieb knapp im roten Bereich mit einem Tagesverlust von 2,25 US-Cent/bushel auf 919,5 US-Cent/bushel.
Der neue Wasde-Bericht hatte für den Weizen-Handel kaum eindeutige Botschaften. Trotz einiger Anpassungen bei Verbrauch und Produktion dürften die Endbestände der Saison 2022/23 auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren sinken, sodass die Versorgungssituation angespannt bleibt. Positive Produktionsprognosen für die USA, Russland, Australien und Kanada verhinderten jedoch eine Aufwärtsbewegung. Fragezeichen bleiben im Hinblick auf die russischen Exporte. Das USDA hat seine Exportprognose für Russland in der laufenden Saison um 2,0 Mio.t auf 42,0 Mio.t angehoben. Händler zweifelten jedoch daran, dass diese Erwartungen erfüllt werden können. Zwar gibt es keine direkten Sanktionen, Reeder und Versicherer agierten im Russland-Geschäft allerdings weiterhin vorsichtig.
An der Börse in Paris hat der meistgehandelte Dezember-Weizen leicht zugelegt, und beendete den Freitag 0,50 €/t im Plus bei 328,50 €/t. Der Wasde-Bericht wurde nach Börsenschluss veröffentlicht, sodass er den Handel an der Euronext nicht mehr beeinflussen konnte.
Mais: Für den Mais ging es am Freitag an der CBOT aufwärts. Der führende Dezember-Termin beendete den Tag 14,5 US-Cent/bushel im Plus bei einem Endstand von 642,25 US-Cent/bushel (umgerechnet 246,71 €/t). Die vom USDA prognostizierten Ertragseinbußen beim Mais in den USA und in der EU stützten die Notierungen. Grund dafür waren die widrigen Wetterbedingungen der vergangenen Wochen. Händler bemerkten, dass das Wetter-Risiko auf beiden Seiten des Atlantiks weiterhin besteht und Fragezeichen hinter den Produktionsaussichten setzt.
An der Euronext in Paris ging es für den meistgehandelten November-Mais um 1,75 €/t nach oben auf 336,5 €/t. Euro: Der Euro hat am Freitag ein wenig nachgegeben und rutschte wieder unter die Marke von 1,03 US-$/€. Im Verlauf des Tages büßte die Gemeinschaftswährung etwa einen halben US-Cent ein und notierte am Abend bei 1,025 US-$/€ wo sie auch im frühen Handel am Montag verweilte. Die Europäische Zentralbank EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0285 US-$/€ fest. (Donnerstag: 1,0338). Die Unterstützung durch die etwas rückläufige Inflation in den USA und solide Konjunkturdaten aus der EU hielt nicht lange. (Quelle: agrarzeitung)