Obligatorische Positionierungen vor dem heutigen Wasde-Report. Brasilien steht eine starke Maissaison bevor. Der Euro behauptet sein Kursniveau.
Weizen: Den US-Weizenmärkten gelang am Mittwoch eine leichte Gegenbewegung. An der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann der Frontmonat März 9,00 auf 740,00 US-Cent/Bushel (252,40 €/t). Der führende Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas legte um 10,50 auf 822,25 US-Cent/Bushel zu. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der März 4,75 US-Cent/Bushel im Plus bei 899,25 US-Cent/Bushel. Marktbeobachter sprachen in erster Linie von einer Atempause im übergeordneten Abwärtstrend. So sorgte das am Vortag markierte 15-Monats-Tief des CBoT-Weizens für eine technische Gegenbewegung am Markt, größtenteils bedingt durch Short-Eindeckungen. Verstärkt wurde der leichte Trend vom anstehenden Wasde-Report am heutigen Abend und den damit einhergehenden obligatorischen Positionierungen.
Insgesamt deutet das überaus reichhaltige Warenangebot auf dem Weltmarkt tendenziell auf eine baldige Fortsetzung der Weizen-Talfahrt hin. Allen voran die aggressive Preispolitik der Schwarzmeer-Anrainer setzt den Gesamtmarkt seit geraumer Zeit unter Druck. Zudem steht Australien eine weitere Rekordernte bevor. Die US-Farmer zählen in dieser Konstellation zu den Leidtragenden, da sie angesichts des starken US-Dollars mit ihren Erzeugnissen auf dem Exportmarkt kaum noch konkurrenzfähig sind, wie die jüngsten Exportdaten verdeutlichen.
Die allgemeine Marktbelebung übertrug sich auf die Weizenkontrakte an der Euronext in Paris. Der Frontmonat März gewann 2,50 auf 293,00 €/t. Wie aus den Euronext-Handelsdaten hervorgeht, stellen sich die institutionellen Investoren durch eine Ausweitung ihrer Short-Positionen trotz allem auf weiter fallende Kurse ein.
Mais: Die US-Maiskontrakte schlossen am Mittwoch nur leicht verändert. Der meistgehandelte März notierte an der CBoT 1,00 US-Cent/Bushel im Plus bei 656,00 US-Cent/Bushel (240,21 €/t). Die Maisnotierungen profitierten vom insgesamt freundlichen Marktumfeld.
Laut dem Analystenhaus Agroconsult steuert Brasilien offenbar auf eine sehr starke Maissaison zu. Demnach hoben die Experten ihre Prognose für die erste Maisernte der laufenden Saison 2022/23 um 14 Prozent auf 29,6 Mio. t an. Und sollte die zweite Maisaussaat die prognostizierte Anbaufläche von 17,5 Mio. ha erreichen, würden im Jahresverlauf weitere 101,3 Mio. t hinzukommen. Sollten die Zahlen zutreffen, dann würde die zweite Maisernte das Vorjahresergebnis um gut 9 Mio. t übertreffen.
Die US-Energiebehörde EIA verzeichnete in der Woche bis zum 6. Januar eine durchschnittliche Ehtanolproduktion von 943.000 Barrel/Tag. Damit wurde das vergleichsweise schwache Vorwochenergebnis um 10,5 Prozent gesteigert. Die Lagerbestände schrumpften derweil um 644.000 Barrel auf 23,8 Mio. Barrel.
Die Maiskontrakte an der Euronext in Paris traten am Mittwoch größtenteils auf der Stelle. Der meistgehandelte März legte marginal um 0,25 auf 283,75 €/t zu.
Euro: Der Euro behauptete am Mittwoch sein zuletzt erreichtes Kursniveau. Im späten Handel in Frankfurt notierte er bei 1,0758 US-$. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 1,0747 US-$ fest. Heute Morgen am Donnerstag steht die Gemeinschaftswährung zur Stunde bei 1,0770 US-$.