Getreidemärkte Weizen-Korrektur holt Schwung

Starker US-Dollar und technische Verkäufe belasten Weizen-Notierungen. Frankreich präzisiert Export-Prognose. Euro verliert erneut.

Weizen: Am Mittwoch haben die Weizen-Notierungen ihre Korrektur an den US-Börsen weiter beschleunigt. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der Frontmonat März 16,75 US-Cent/bushel auf einen neuen Endstand von 769,25 US-Cent/bushel (264,10 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen verlor 11,5 auf 894,5 US-Cent/bushel. Den kleinsten Tagesverlust verzeichnete der Sommerweizen an der Börse in Minneapolis mit einem Minus von 7,25 auf 924,75 US-Cent/bushel. Die Getreidemärkte gerieten am Mittwoch unter Druck angesichts der zuletzt wieder gestiegenen Zinserwartungen in den USA. Dafür sprechen die höher als erwartet ausgefallene Inflation und die robusten Konjunkturzahlen der US-Wirtschaft. Dies wiederum stützt den US-Dollar und macht US-Agrargüter auf dem Weltmarkt weniger attraktiv. In Abwesenheit fundamentaler Nachrichten rückten zudem charttechnische Überlegungen in den Vordergrund, demnach ein früherer Anstieg der Notierungen in Chicago in die Nähe von 800 US-Cent/bushel Raum für Gewinnmitnahmen und Korrekturen bietet.

Am Donnerstag erwarten die Händler den Bericht des US-Agrarministeriums (USDA) zu den Exportbuchungen für die Woche bis zum 9. Februar. Diese werden von Analysten in einer Bandbreite zwischen 150.000 und 450.000 t geschätzt.

Auch an der Börse in Paris ging es für die Weizen-Futures am Mittwoch abwärts. Der Frontmonat März rutschte um 3,00 €/t nach unten auf 296,50 €/t. Auch hier ist der laufende Kontrakt auf einen charttechnischen Widerstand bei 300 €/t gestoßen, bevor er zur Korrektur ansetzte.

Frankreichs Agrarministerium FranceAgriMer hat die Schätzung der Exporte des Landes an Abnehmer außerhalb der EU von 10,6 auf 10,45 Mio. t reduziert. Grund dafür ist die harte Konkurrenz seitens Russlands.

Mais: Auch für die Mais-Futures ging es in Chicago im Windschatten der Weizennotierungen ebenfalls abwärts. Der März-Termin ging mit einem Minus von 6,00 US-Cent/bushel aus dem Handel, bei einem neuen Endstand von 676,25 US-Cent/bushel (248,73 €/t).

Ein wenig Unterstützung bekamen die Notierungen von der Exportfront. Das USDA meldete am Mittwoch den Verkauf von 213.000 t Mais an Abnehmer aus Mexiko. Für die Woche bis zum 9. Februar schätzen Analysten die Exportbuchungen in einer Bandbreite zwischen 0,6 und 1,2 Mio. t. Die Ethanol-Produktion in den USA ist innerhalb der vergangenen Woche im Tagesschnitt um 14.000 Barrel auf 1,014 Mio. Barrel pro Tag gestiegen. Auch die Bestände an Ethanol haben etwas zugelegt. In Argentinien trüben sich die Mais-Aussichten wegen der Trockenheit erneut ein. Die Beratung Cordonnier hat ihre Prognose für die kommende Ernte um 1,0 auf 43,0 Mio. t reduziert. Der regionale USDA-Vertreter sieht die potenzielle Produktion bei 45 Mio. t.

An der Euronext in Paris ist der März-Mais am Mittwoch um 1,00 auf 297,00 €/t gesunken.

Euro: Der Euro tendierte am Mittwoch weiter abwärts, nachdem der US-Dollar zuletzt von den steigenden Zinserwartungen in den USA profitiert hatte. Die Gemeinschaftswährung verlor im Verlauf des Tages etwa ein halbes Prozent und notierte im Tagestief bei 1,0667 US-$ . Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0700 US-$ fest. (Dienstag: 1,0759 US-$). Heute Morgen notiert der Euro leicht im Plus bei 1,0702 US-$. (Quelle: agrarzeitung)