Gewinnmitnahmen belasten die Getreidenotierungen. Russland diskutiert über die Notwendigkeit der Weizenexportlimits. Die US-Maisernte kommt zügig voran. Der Euro tritt auf der Stelle.
Weizen: Wie gewonnen so zerronnen lautete am Dienstag die Devise an den US-Weizenmärkten. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der Frontmonat Dezember 37,00 US-Cent/Bushel auf 901,00 US-Cent/Bushel (umgerechnet 341,15 €/t). Damit büßte der Referenzkontrakt den Großteil der Montagsrally wieder ein. Der führende Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas gab um 33,50 US-Cent/Bushel auf 990,75 US-Cent/Bushel nach. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der Dezember 29,00 US-Cent/Bushel im Minus bei 985,25 US-Cent/Bushel.
Zwar hat sich die Situation im Ukraine-Krieg im Vergleich zum Vortag kaum verändert, doch werteten einige Marktbeobachter den Kurssprung vom Montag als etwas übertrieben. Verstärkt wurde die Korrektur durch Nachrichten aus Russland. Demnach erwägt die Regierung auf die in den vergangenen Jahren üblichen Exportbeschränkungen für Weizen in dieser Saison zu verzichten. Zuletzt trat die Ausfuhrbremse stets in der zweiten Hälfte des Wirtschaftsjahres in Kraft, das von Juli bis zum Juni des Folgejahres andauert. Hintergrund ist die erwartete Weizenrekordernte Russlands, die nach den jüngsten offiziellen Prognosen etwa 100 Mio. t umfassen dürfte. Bislang ist jedoch noch keine Entscheidung gefallen. So plädierte die Vereinigung der russischen Getreideexporteure in einer Stellungnahme dafür, die Beschränkungen zumindest in reduziertem Umfang aufrecht zu erhalten.
Unbestätigten Händleraussagen zufolge hat die staatliche algerische Getreidegesellschaft OAIC am Dienstag ihren internationalen Tender, mit einem Volumen zwischen 400.000 t und 480.000 t, überwiegend mit russischen Erzeugnissen gefüllt.
In der Woche bis zum 6. Oktober inspizierte das US-Agrarministerium (USDA) 614.371 t Weizen für den Export. Das waren 8 Prozent weniger als in der Vorwoche. Im Vorfeld des heutigen Wasde-Reports für Oktober rechnen die Analysten mehrheitlich mit reduzierten Prognosen sowohl für die weltweiten als auch die US-Weizenendbestände.
Zu größeren Gewinnmitnahmen kam es am Dienstag auch bei den Weizenkontrakten an der Euronext in Paris. Der Dezember verlor 8,25 €/t auf 356,00 €/t.
Mais: Die Vorzeichen der US-Maiskontrakte leuchteten am Dienstag rot. Der Frontmonat Dezember notierte an der CBoT 5,25 US-Cent/Bushel im Minus bei 693,00 US-Cent/Bushel (umgerechnet 281,03 €/t).
Wie beim Weizen kam es auch beim Mais nach der kräftigen „Putin-Rally“ zum Wochenstart zu Gewinnmitnahmen. Ferner trugen die anhaltenden Positionierungen im Vorfeld des Wasde-Reports zum Abverkauf bei. So rechnen die Analysten mehrheitlich mit reduzierten Prognosen sowohl für die weltweiten als auch die US-Maisendbestände.
In seinem Wochenbericht zum Bestandszustand und Erntefortschritt vom Montagabend erklärte das USDA, das bis zum 9. Oktober 31 Prozent der Maisernte eingebracht wurde. Gegenüber der Vorwoche entspricht dies einem Zuwachs von 11 Prozentpunkten. Zugleich liegt der Wert einen Prozentpunkt über dem Fünfjahresmittel. Derweil hat sich der Maiszustand leicht verbessert. 54 Prozent der Bestände wurden mit „good to excellent“ bewertet, zwei Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche.
In der Woche bis zum 6. Oktober inspizierte das USDA 457.366 t Mais für den Export. Gegenüber der Vorwoche brach der Wert somit um 32 Prozent ein.
Für die Maiskontrakte an der Euronext in Paris ging es am Dienstag in den roten Bereich. Der November verlor 6,00 €/t auf 340,75 €/t.
Euro: Der Euro tendierte am Dienstag überwiegend seitwärts. Im späten Handel in Frankfurt notierte er Euro bei 0,9708 US-$. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs zuvor bei 0,9723 US-$ fest. Heute Morgen am Mittwoch steht der Euro zur Stunde bei 0,9712 US-$. (Quelle: agrarzeitung)