Ukrainische Exporte laufen vorerst weiter über Donauhäfen. Kiewer Bauernverband erwartet deutliche Kapazitätssteigerung. Euro nach Zinsentscheidung leicht im Plus.

Weizen: Nach den jüngsten Preissteigerungen sind die Weizennotierungen am Mittwoch durch eine deutliche Korrektur gegangen. Der September-Termin an der Börse in Chicago rutschte um 40,25 US-Cent/bushel nach unten auf 720,00 US-Cent/bushel (238,50 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen verabschiedete sich mit einem Minus von 47,25 US-Cent/bushel aus dem Handel bei einem neuen Endstand von 865,25 US-Cent/bushel. Der in Minneapolis gehandelte Sommerweizen wurde bei Börsenschluss 36,25 US-Cent/bushel im Minus bei 895,75 US-Cent/bushel gehandelt. Nach der jüngsten Rally haben Investoren nun die Gelegenheit zu Gewinnmitnahmen ergriffen, vor dem Hintergrund, dass es keine neuen russischen Angriffe auf ukrainische Häfen gab. Die früheren Attacken, insbesondere auf die Anlagen im ukrainischen Donauhafen Reni, haben weniger Schaden als zunächst befürchtet angerichtet. Auch die Verladeaktivitäten im ukrainischen Hafen von Ismail gingen weiter.

Nach Angaben des Branchenverbandes der ukrainischen Getreidebauern (UGA) beträgt die Exportkapazität aktuell 2,0 Mio. t und könnte auf 3,0 Mio. t hochgefahren werden. Zusammen mit europäischen Exportrouten könnte die Exportkapazität insgesamt auf bis zu 4,5 Mio. t in den kommenden Monaten gesteigert werden.

In den USA erwarten die Anleger heute den wöchentlichen Bericht zu den Exportverkäufen. Die Schätzungen der Analysten reichen von 150.000 bis 400.000 t.

An der Euronext in Paris ist der September-Weizen am Mittwoch um 8,25 €/t gesunken auf 253,50 €/t. Die Beratung AGRITEL schätzt die französische Weizenernte in diesem Jahr auf 34,82 Mio.t , ein Plus von 3,3 Prozent im Vergleich zur Ernte 2022. Die Prognose des Agrarministeriums FranceAgriMer liegt bei 35,0 Mio. t.

Mais: Auch im Mais-Handel waren die Vorzeichen am Mittwoch negativ. Der Frontmonat September an der CBoT in Chicago verabschiedete sich mit einem Minus von 17,25 US-Cent/bushel aus dem Handel bei einem neuen Endstand von 540,25 US-Cent/bushel (191,73  €/t). Wie schon beim Weizen waren hier Gewinnmitnahmen und das Fehlen einer weiteren Eskalation rund um die ukrainischen Häfen ausschlaggebend.

Die Ehtanolproduktion in den USA ist innerhalb der vergangenen Woche im Tagesschnitt um 24.000 Barrel auf 1.094 Mio. Barrel gestiegen. Auch die Bestände haben 62.000 Barrel zugenommen auf 23,22 Mio. Barrel. Ethanolhersteller gehören zu den größten Maisabnehmern auf dem amerikanischen Markt.

An der Euronext in Paris ist der August-Mais am Mittwoch um 5,75 €/t gesunken auf 248,25 €/t.

Euro: Der Euro hat seine Korrektur am Mittwoch vorerst beendet und konnte gegenüber dem US-Dollar ein wenig Boden gutmachen. Im Verlauf des Tages stieg die europäische Gemeinschaftswährung um etwa einen halben US-Cent und erreichte im Tageshoch einen Stand von 1,1104 US-$. Heute Morgen notiert der Euro bei einem Stand von 1,1095 US-$. Die Federal Reserve (Fed) hatte am Mittwoch den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Der Schritt war im Vorfeld erwartet worden, sodass er kaum Auswirkungen auf den Devisenmarkt hatte. (Quelle: agrarzeitung)