Getreidemärkte Weizenmärkte reagieren auf Russlands Annexions-Plan

Anschluss ukrainischer Gebiete könnte weitere Gespräche zwischen Moskau und Kiew verhindern. Ernteaussichten in Argentinien trüben sich weiter ein. Der Euro erholt sich von Tiefständen.

Weizen: Am Mittwoch haben die Weizen-Futures an den US-Börsen ihre Erholung mit neuem Schwung fortgesetzt. Der meistgehandelte Dezember-Termin an der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann 31,75 auf einen Endstand von 903,25 US-Cent/bushel (342,82 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen verzeichnete ein Tagesplus von 32,75 auf 976,00 US-Cent/bushel. Sommerweizen an der Börse in Minneapolis landete 29,25 US-Cent/bushel im Plus bei 972,5 US-Cent/bushel.

Russlands Bemühungen um die Annexion der besetzten Gebiete in der Ukraine hat den Konflikt erneut in den Fokus der Händler gerückt. Sollte Wladimir Putin diesen Schritt wie erwartet vollziehen, sinkt die Wahrscheinlichkeit weiterer Gespräche rapide ab, was künftig auch das Fortbestehen des Export-Korridors für ukrainische Agrargüter infrage stellt. Außerdem hat Russland zuletzt das erste Mal seit Wochen wieder Ziele in der Hafenstadt Odessa angegriffen. Derweil summieren sich die ukrainischen Getreide-Exporte seit Beginn der Saison auf 8,0 Mio. t oder 42 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres.Gestützt wurden die Preise außerdem vom trockenen Wetter im Süden des Mittleren Westens der USA, was die Aussaat von Winterweizen in dieser Gegend behindert. Auch in Argentinien steigt wegen Trockenheit das Risiko empfindlicher Einbußen bei der ab Dezember anstehenden Weizenernte. Dagegen kommt in Kanadas Bundesstaat Manitoba die Herbsternte nur langsam voran und erreicht derzeit einen Fortschritt von 49 Prozent, gegenüber einem Durchschnittswert von 79 Prozent.

An der Euronext in Paris gewann der Dezember-Termin am Mittwoch 5,25 auf 353,75 €/t.

Mais: Im Maishandel entwickelten sich die Kurse am Mittwoch mehrheitlich seitwärts mit minimalen Gewinnen. An der CBoT gewann der meistgehandelte Dezember-Termin 3,00 auf 670,5 US-Cent/bushel (276,66 €/t).

Die Mais-Futures konnten nur bedingt von der Weizen-Rally profitieren. Die überraschend schwachen Zahlen zur Ethanol-Produktion hielten die Gewinne im Zaum. So meldete die Energy Information Administration für die vergangen Woche eine tägliche Durchschnittsproduktion von 855.000 Barrel. Das ist der tiefste Stand seit 19 Monaten. An der Euronext in Paris ging es für den meistgehandelten November-Mais am Mittwoch um 2,75 €/t nach oben auf 339,00 €/t. Euro: Der Euro hat sich am Mittwoch aufgebäumt und gewann im Verlauf des Tages etwa 2,00 US-Cent auf 0,9730 US-$. Zuvor hatte der Euro am Morgen einen neuen 20-jährigen Tiefstand bei 0,9535 US-$ markiert.  Der Euro profitierte davon, dass der US-Dollar am Mittwoch zu allen wichtigen Währungen durch eine Korrektur gegangen ist. Heute Morgen notierte der Euro bei 0,9689 US-$. (Quelle: agrarzeitung)