Getreidemärkte Weizenmarkt fest in Bärenhand

Harter Wettbewerb beschäftigt die Weizenhändler. Vermeintlich ausgestandene Ängste geben Mais frischen Aufwind. US-Zinspolitik bestimmt den Devisenhandel.

Weizen: Zum Start in die verkürzte Handelswoche gerieten die US-Weizenkontrakte direkt unter Druck. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der Frontmonat März am Dienstag 15,00 auf 750,50 US-Cent/Bushel (258,95 €/t). An der Börse in Kansas gab der führende Hard-Red-Kontrakt um 2,25 auf 904,25 US-Cent/Bushel nach. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der März 5,75 US-Cent/Bushel im Minus bei 924,50 US-Cent/Bushel. Die CBoT-Händler preisten in erster Linie das schwierige Exportumfeld für US-Weizen ein. Gegen die vergleichsweise günstigen Erzeugnisse aus der Schwarzmeerregion sehen die US-Exporteure weiterhin kaum einen Stich, was sich zugleich in der wöchentlichen Ausfuhrstatistik des US-Agrarministeriums (USDA) widerspiegelt. So inspizierte das Ministerium in der Woche bis zum 16. Februar 373.429 t Weizen für den Export. Das waren 21 Prozent weniger als in der Vorwoche oder 35 Prozent weniger als in der Vergleichswoche des Vorjahres. Noch bis Mittwoch läuft ein ägyptischer Weizentender. Händlern zufolge dürften dabei einmal mehr russische Erzeugnisse zum Zuge kommen, die in der jüngeren Vergangenheit wiederholt zu Kampfpreisen angeboten wurden.

Die jüngste Erholung des US-Dollar verstärkte nicht nur die Korrektur am Markt, sondern schmälerte zusätzlich die Aussicht auf eine baldige Trendwende im Exportgeschäft. Allerdings könnte sich das Blatt wenden, falls die in Kürze startenden Verhandlungen mit Russland über eine Verlängerung des sicheren Handelskorridors im Schwarzen Meer ins Stocken geraten sollten.

Die Notierungen an der Börse in Kansas blieben von einem größeren Abverkauf verschont. Vielmehr verfolgen die Händler mit zunehmender Sorge die anhaltende Wintertrockenheit in den Hauptanbaugebieten.

Mit Spannung blickt der Markt ferner dem jährlichen Agricultural Outlook Forum (AOF) des USDA am 23. und 24. Februar in Washington entgegen. Aktuell rechnen die Analysten mehrheitlich damit, dass das Ministerium seine Prognose für die US-Weizenanbaufläche deutlich anheben wird.

Die trübe Marktstimmung übertrug sich auf die Weizenkontrakte an der Euronext in Paris. Der Frontmonat März verlor am Dienstag 7,50 auf 287,00 €/t, der meistgehandelte Mai 5,00 auf 286,25 €/t.

Mais: Die US-Maiskontrakte starteten fester in die Handelswoche. Der Frontmonat März notierte an der CBoT 2,75 US-Cent/Bushel im Plus bei 680,50 US-Cent/Bushel (251,67 €/t).

Marktbeobachtern zufolge kehrte die zuletzt in den Hintergrund getretene Dürre in Argentinien plötzlich in den Fokus der Investoren zurück. So reagierten die Händler einerseits bullisch auf die Wetterprognosen für die argentinischen Anbaugebiete. Demnach soll es in den kommenden zehn Tagen ausgesprochen trocken bleiben, was den Stress auf die Bestände weiter erhöht. Andererseits verarbeitete der Markt durch den Feiertag erst am Dienstag die Meldung der Rosario Grains Exchange über einen wahrscheinlichen Einbruch der argentinischen Maisexporte. Für den Zeitraum März bis Juni 2023 erwartet das Handelshaus Maisausfuhren in Höhe von 8,7 Mio. t und damit gut 40 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

In der Woche bis zum 16. Februar inspizierte das USDA 622.841 t Mais für den Export. Das waren zwar 10 Prozent mehr als in der Vorwoche, gegenüber der Vorjahreswoche brach der Wert jedoch um 60 Prozent ein. An der Euronext in Paris folgten die Maiskontrakte am Dienstag nicht den festen US-Vorgaben, sondern dem schwachen Umfeld der Heimatbörse. Der Frontmonat März gab um 1,25 auf 293,50 €/t nach, der meistgehandelte Juni um 1,75 auf 289,00 €/t. Euro: Die neuerliche Sorge vor weiteren US-Zinsanhebungen zwang den Euro am Dienstag nach einem soliden Handelsauftakt letztlich noch in die Knie. Im späten Handel in Frankfurt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0644 US-$. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 1,0664 US-$ fest. Heute Morgen am Mittwoch steht der Euro zur Stunde bei 1,0659 US-$. (Quelle: agrarzeitung)