Rellingen – Die Bäckereien im Norden fühlen sich angesichts der explodierenden Energiepreise von der Politik im Stich gelassen. Die energieintensiven Handwerksbäckereien könnten keine Zuschüsse aus dem Energiekostendämpfungsprogramm (EKDP) des Bundes beantragen, kritisierte Landesinnungsmeisterin Maren Andresen. Die Begründung aus Berlin laute, dass ihre Produkte nicht international vertrieben würden, werden und daher nicht über eine ausreichende Handelsintensität verfügten, heißt es in einer Mitteilung der Innung vom Dienstag in Rellingen. «Die Herstellung von zum Beispiel Wermutwein oder Tapeten sind aber nach dem EKDP förderfähig. Das versteht kein Mensch», kritisierte Andresen.
Zudem drohten ohne Aufnahme in den Gasnotfallplan Betriebsschließungen und viele Beschäftigte stünden auf der Straße. «Unsere Betriebe brauchen Planungssicherheit, ob sie in einer Priorisierungsliste aufgenommen sind oder ob auch dort nur die Industrie Berücksichtigung findet», so Andresen.
Das Bäckerhandwerk in Schleswig-Holstein könne im Krisenfall mehr als 830.000 Brote pro Tag produzieren und ist aus Sicht der Innung damit systemrelevant. (Quelle: dpa/lno)