Rostock – Mecklenburg-Vorpommern muss nach Aussage der Landesregierung den Ausbau der Windkraft beschleunigen. Das sei notwendig, um die energie- und wirtschaftspolitischen Ziele zu erreichen, sagte Wirtschaftsstaatssekretärin Ines Jesse (SPD) am Mittwoch anlässlich der Zukunftskonferenz Wind & Maritim in Rostock.
Man brauche eine «Ausbauoffensive Windenergie». Den Rückenwind neuer Regelungen auf Bundesebene etwa zur Flächenbereitstellung oder Naturschutzfragen gelte es nun auf Landesebene zu nutzen.
Für das Erreichen der ambitionierten Flächenziele muss MV laut Ministerium bis 2027 1,4 Prozent und bis 2032 2,1 Prozent seiner Landesfläche für die Windenergienutzung ausgewiesen haben. Jesse sagte, für eine größere Akzeptanz in der Bevölkerung müssten betroffenen Kommunen an Einnahmen aus der Windenergie beteiligt werden. «Darüber hinaus brauchen wir eine bundesweit einheitliche Regelung bei den Netzentgelten.»
Hier gebe es regional starke Unterschiede. «Mecklenburg-Vorpommern hat dabei die höchsten Strompreise. Die Last muss dabei auf den Schultern bundesweit zu gleichen Teilen verteilt werden.» Ähnlich hatte sich in der Vergangenheit auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) geäußert.
Jesse sagte weiter: «Ziel der Landesregierung ist es, bis zum Jahr 2035 den gesamten Energiebedarf des Landes für Strom, Wärme und Mobilität aus erneuerbaren Quellen zu decken und bis spätestens 2040 klimaneutral zu sein.»
Zuletzt hatten Erhebungen der Deutschen WindGuard gezeigt, dass der Bau neuer Windräder in Mecklenburg-Vorpommern nur schleppend wieder in Gang kommt. Demnach gingen im Nordosten im ersten Halbjahr 2022 acht Windenergieanlagen neu ans Netz. In den ersten sechs Monaten der Jahre 2010 bis 2018 seien es im Durchschnitt 32 und damit vier Mal so viele gewesen.
Auch die Erteilung von Baugenehmigungen hinkt demnach weit hinter früheren Zahlen her. Lediglich 16 neue Anlagen sind den Angaben zufolge im Nordosten bewilligt worden, ein Drittel vergangener Jahre. Der Bundesverband Windenergie hatte auch eine Neubau-Flaute für Offshore-Anlagen für die Ostsee konstatiert. (Quelle: dpa/mv)