Sojahändler positionieren sich vor Thanksgiving. Spekulanten nehmen Canola ins Visier. Palmöl mit kräftigem Rebound. Die Rohöl-Futures erholen sich leicht.
Sojakomplex: Die jüngste Erholungsphase des Sojakomplexes an der Chicago Board of Trade (CBoT) endete am Dienstag jäh. Bei den Sojabohnen verlor der meistgehandelte Januar 7,00 US-Cent/Bushel auf 1.429,75 US-Cent/Bushel (umgerechnet 510,83 €/t). Rote Vorzeichen wiesen auch die Sojaschrotkontrakte auf. Der Frontmonat Dezember notierte 2,80 US-$/short ton im Minus bei 408,60 US-$/short ton (umgerechnet 436,47 €/t).
Marktbeobachter führten die Kurskorrektur auf erste Positionierungen vor dem anstehenden Thanksgiving-Wochenende zurück. So bleibt die CBoT am Donnerstag geschlossen und öffnet am Freitag lediglich für einen verkürzten Handel. Abgabedruck erzeugte zudem die Situation auf dem Exportmarkt. Hier dämpfen vor allem die steigenden Corona-Zahlen in China die Aussichten. Zudem sind die Produktionsprognosen für Brasilien derzeit überaus optimistisch. Dank günstiger Wetterverhältnisse hatte das Land zuletzt seine Ertrags- und Exporterwartungen nach oben korrigiert. Jüngsten Berichten zufolge ist die Aussaat inzwischen zu 80 Prozent abgeschlossen. Raps und Canola: Die Talfahrt der Canola-Kontrakte an der Intercontinental Exchange (ICE) in Winnipeg setzte sich am Dienstag fort. Der Januar gab um 9,70 Can-$/t auf 835,10 Can-$/t nach. Es war inzwischen der fünfte Tagesverlust in Folge. Laut Marktbeobachtern sind die Canola-Notierungen verstärkt ins Visier spekulativer Investoren geraten, die die Kontrakte dem Sojakomplex der CBoT aufgrund des geringeren Handelsvolumens vorziehen. Dies würde zumindest teilweise erklären, weshalb sich die Kurse zuletzt mehrmals entgegen der allgemeinen Marktstimmung im Segment der Pflanzenöle entwickelten. Die Verarbeitungsmargen für Canola weisen derzeit eine historisch große Spanne auf, was die Ölsaat zumindest für die Endabnehmer derzeit sehr attraktiv macht.
Die Rapskontrakte an der Euronext in Paris zogen am Dienstag leicht an. Der meistgehandelte Februar gewann 1,75 €/t auf 604,75 €/t.
Pflanzenöle: An der Börse in Kuala Lumpur setzten die Palmöl-Notierungen am Dienstag ihre Gegenbewegung auf den jüngsten Ausverkauf fort. Der Referenzkontrakt für Februar notierte 149 Ringgit im Plus bei 4.004 MYR/t. Händlern zufolge war der kräftige Rebound längst überfällig, da die Notierungen aus charttechnischer Sicht als stark überverkauft galten. Nach der optimistischen Exportumfrage des Vortages sind die Investoren inzwischen insgesamt wieder etwas positiver gestimmt. Auch die Erholung des CBoT-Sojaöls sowie der Rohöl-Futures verlieh den Kursen Auftrieb.
Die Vorzeichen der Sojaölkontrakte an der CBoT leuchteten am Dienstag abermals grün. Der meistgehandelte Dezember legte um 0,84 US-Cent/pound auf 73,84 US-Cent/pound (umgerechnet 1.579,92 €/t) zu.
Rohöl: Die Rohöl-Futures konnten am Dienstag etwas Boden gutmachen. Die Nordseesorte Brent gewann bis zum frühen Abend 1,18 US-$/Barrel auf 88,58 US-$/Barrel. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notierte ebenfalls 1,18 US-$/Barrel im Plus bei 81,20 US-$/Barrel. Marktbeobachter verwiesen jedoch auf den übergeordneten Abwärtstrend, in dem sich der Rohölmarkt seit dem Sommer befindet. Heute Morgen am Mittwoch steht der Brent bei 88,29 US-$/Barrel, der WTI bei 80,97 US-$/Barrel.
Euro: Nach der jüngsten Konsolidierungsphase fing sich der Euro am Dienstag etwas. Im späten Handel in Frankfurt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0302 US-$. Die EZB setzte den Referenzkurs zuvor bei 1,0274 US-$ fest. Heute Morgen am Mittwoch steht der Euro zur Stunde bei 1,0326 US-$. (Quelle: agrarzeitung