Raps, Canola und Sojaöl mit soliden Gewinnen. Analysten rechnen in kommender Saison mit weiterer Rekordernte in Brasilien. Rohöl korrigiert leicht.
Sojakomplex: Im Sojakomplex gab es am Mittwoch gemischte Vorzeichen. Die Augustbohne beendete den Tag an der Börse in Chicago 0,5 US-Cent/bushel im Minus bei einem Endstand von 1.491,5 US-Cent/bushel (488,52 €/t). Bohnen-Kontrakte mit späterem Liefertermin gingen dagegen allesamt mit moderaten Gewinnen aus dem Handel. Auch Sojaschrot blieb am Mittwoch im grünen Bereich. Der August-Termin kletterte um 1,1 auf 443,8 US-$/short ton (434,70 €/t). Analysten sehen die jüngste Anhebung der Ertragsprognosen für die USA seitens der Regierungsexperten des US-Agrarministeriums (USDA) zunehmend skeptisch. Zwar habe es in den vergangenen Wochen etwas Niederschlag gegeben; allerdings nicht genug, um die zuvor befürchteten Ertragseinbußen langfristig abzuwenden.
Die brasilianische Beratung Safras and Mercado schätzt die brasilianische Ernte in der Saison 2023/24 auf 153,2 Mio. t. Das wären 4,5 Prozent mehr als die gerade eingefahrene Ernte der Saison 2022/23. Grund für die optimistische Prognose ist eine mögliche Erhöhung des Areals der Aussaat durch die heimischen Landwirte. Währenddessen schätzt der Verband der brasilianischen Agrarexporteure Anec, dass das Land im Juli 8,8 Mio. t Sojabohnen ins Ausland liefern werde. Das sind 1,6 Mio. t weniger als in der jüngsten Juli-Prognose, aber rund 1,0 Mio. t höher als im Juli 2022.
Raps und Canola: An der Börse im kanadischen Winnipeg verzeichneten die Canola-Futures ebenfalls moderate Gewinne. Der meistgehandelte November-Termin gewann 3,60 auf 833,40 Can-$/t. Gestützt wurden die Preise von steigenden Sojanotierungen in Chicago und von der Trockenheiten in Teilen der kanadischen Prärie.
An der Euronext in Paris ging es für die Rapsnotierungen am Mittwoch ebenfalls aufwärts. Der November-Termin stieg um 6,25 €/t auf einen Endstand von 482,00 €/t.
Pflanzenöle: Der Handel mit Palmöl-Futures an der Bursa Malaysia in Kuala Lumpur pausierte am Mittwoch wegen eines Feiertags. In der ersten Tageshälfte am Donnerstag notierte der meistgehandelte Oktober-Termin 105 Ringgit im Plus bei 4.000 MYR/t. Die russischen Angriffe auf ein Öl- und Getreideterminal machten sich auch hier bemerkbar, da die Ukraine ein wichtiger Exporteur des mit Palmöl konkurrierenden Sonnenblumenöls ist.
An der Börse in Chicago ging es für das Sojaöl ebenfalls aufwärts. Der Frontmonat August gewann 2,00 auf 66,05 US-Cent/pound (1.298,22 €/t).
Rohöl: Auf den Energiemärkten ging die leichte Korrektur am Mittwoch weiter. Die Nordseesorte Brent verlor 0,53 auf 79,35 US-$/Barrel. Für die US-Sorte WTI ging es um 0,57 auf 75,52 US-$/Barrel nach unten. Vor allem in der zweiten Tageshälfte wurden anfängliche Gewinne wieder eliminiert. Fundamentale Gründe für diese Volatilität gab es am Mittwoch nicht. Stattdessen kämpfte die Brent-Sorte erfolglos gegen den charttechnischen Widerstand bei 80 US-$/Barrel an. Heute Morgen notierten die beiden Ölsorten bei jeweils 79,39 und 75,24 US-$/Barrel.
Euro: Der Euro ist nach Gewinnmitnahmen am Mittwoch gesunken. Im Verlauf des Tages rutschte die Gemeinschaftswährung knapp unter die Marke von 1,12 US-$. Noch tags zuvor erreichte der Euro gegenüber dem US-Dollar seinen Jahreshöchststand. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1222 US-$ fest (Dienstag: 1,1255 US-$). Die Inflationsrate in der EU ist derweil im Juni mit 5,5 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2022 gesunken. Heute Morgen notiert der Euro bei 1,1220 US-$. (Quelle: agrarzeitung)