Die Wetterprognose zeigt mehr Niederschläge in Lateinamerika. US-Exporte von Soja bleiben deutlich hinter den Erwartungen zurück. Rohöl nach volatilem Handel im Minus.
Sojakomplex: Für den Sojakomplex ging es am Donnerstag wieder nach unten, wodurch die Gewinne des Vortags ausradiert wurden. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor die meistgehandelte März-Bohne 12,5 US-Cent/bushel auf 1.472,00 US-Cent/bushel (509,71 €/t). Auch Schrot landete tief in der Verlustzone mit einem Minus von 4,40 US-$/short ton auf 448,30 US-$/short ton (464,38 €/t). Die Sojanotierungen gerieten angesichts mauer Exportzahlen unter Druck. So erreichten die Exportverkäufe laut dem wöchentlichen Bericht des US-Agrarministeriums USDA lediglich 736.000 t. Das ist ein Minus von rund 2,2 Mio. t gegenüber der vorletzten Woche und blieb deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Die wöchentlichen Exportinspektionen zeigten Ausfuhren in Höhe von knapp 2 Mio. t an, was den Exportzähler für die laufenden Saison auf 24,93 Mio. t bringt. Das sind etwa 9 Prozent weniger als zur gleichen Zeit des vergangenen Jahres.
Ein weiterer Faktor, der die Sojapreise beeinflusste, war das Wetter in Argentinien. Die Vorhersagen haben sich überraschend verbessert und sehen nur stärkere Regenfälle für das dürregeplagte Land vor. Brasilien ist unterdessen weit weniger von der Dürre betroffen. Dort erwarten Analysten einen pünktlichen Erntebeginn Ende Januar.
Canola: An der Börse im kanadischen Winnipeg ging es für Canola-Futures leicht nach oben, und zwar entgegen den Vorgaben aus dem Sojakomplex. Canola profitierte von einem schwachen kanadischen Dollar, was Kanadas Agrargüter potenziell konkurrenzfähiger macht. Der März-Termin gewann 4,80 auf 861,20 Can-$/t. An der Börse in Paris gewann der Frontmonat Februar 1,00 € auf 573,75 €/t.
Pflanzenöle: An der Bursa Malaysia in Kuala Lumpur sind die Palmöl-Futures nach Verlusten beim Rohöl und sinkenden Sojaölpreisen ebenfalls unter Druck geraten. Der meistgehandelte März-Termin verlor 62 Ringgit auf 3.989 MYR/t. Grund dafür ist die Sorge um die Nachfrage aus China. Laut Analysen von Schiffsdaten könnten die malaysischen Exporte bis zum 20. Dezember um 2,1 Prozent gegenüber dem Vormonatszeitraum zurückgegangen sein. Auf der anderen Seite hatten Überflutungen in Teilen von Malaysia bislang zu keinen befürchteten Lieferengpässen geführt.
Sojaöl an der Börse in Chicago hat am Donnerstag ebenfalls nachgegeben. Der meistgehandelte März verlor 0,82 auf 64,01 US-Cent/pound (1.330,05 €/t).
Rohöl: Die Ölpreise haben am Donnerstag wieder ins Minus gedreht. Die Nordseesorte Brent verlor im Verlauf des Tages 1,41 US-$ auf 80,77 US-$/Barrel. Das sind rund 3,00 US-$ weniger als im Tageshoch. Die US-Sorte WTI rutschte um 1,03 US-$ nach unten auf 77,23 US-$/Barrel. In der ersten Tageshälfte wurden die Ölpreise von der Kältewelle in den USA und der dadurch erwarteten höheren Nachfrage gestützt. Im späteren Verlauf gerieten die Preise jedoch angesichts eines stärkeren US-Dollars wieder unter Druck. (Quelle: agrarzeitung)