Analysten zweifeln an Ertragsprognosen im Wasde-Bericht. Dürre in Kanada stützt Canola. Rohöl profitiert vom schwachen US-Dollar.
Sojakomplex: Der Sojakomplex hat sich am Donnerstag von den Verlusten des Wasde-mittwochs deutlich erholt. An der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann die meistgehandelte August-Bohne 40,50 auf 1.484,75 US-Cent/bushel (486,02 €/t). Auch Sojaschrot legte kräftig zu. Der Frontmonat August beendete den Tag 11,40 US-Cent/bushel im Plus bei einem Endstand von 422,30 US-$/short Ton. Die mittelfristigen Wetterprognosen, die weiterhin Hitze und Trockenheit für die USA versprechen, haben Marktteilnehmer an den jüngsten Prognosen des US-Agrarministeriums (USDA) zweifeln lassen. Dieses hatte in seinem jüngsten Bericht die Ertragsschätzung auf dem gleichen Niveau wie im Juni Bericht gehalten. Dies hatte unabhängige Analysten überrascht. Gestützt wurden die Preise zudem von dem etwas schwächeren US-Dollar und den aktuell wieder steigenden Ölpreisen. Ein schwächerer US-Dollar macht die Exporte von US-Agrargütern wettbewerbsfähiger auf dem Weltmarkt. Auch die Exportbuchungen in der Woche bis zum 6. Juli fielen laut dem wöchentlichen USDA-Bericht mit 300.000 t solide aus. Darüber hinaus meldete das USDA den Verkauf von 315.000 t Soja aus der kommenden Ernte nach Mexiko.
Raps und Canola: Auch für Canola waren die Vorzeichen an der Börse im kanadischen Winnipeg am Donnerstag positiv. Der führende Referenzkontrakt für den Monat November kletterte um 16,90 auf 814,40 Can-$/t. Das ist der höchste Stand seit etwa sechs Monaten. Auch in Kanada bleiben die Dürresorgen und damit verbundene potenzielle Ernteeinbußen ein beherrschendes Thema. An der Euronext in Paris gewann der August-Raps am Donnerstag 11,25 auf 473,50 €/t.
Pflanzenöle: An der Bursa Malaysia in Kuala Lumpur sind die Palmöl-Futures am Donnerstag gesunken. Der September-Termin verlor 61 Ringgit auf 3.865 MYR/t. Die Preisbewegung war wegen der Zeitverschiebung mehrheitlich eine verspätete Reaktion auf den eher bärischen Wasde am Mittwoch. Außerdem berichteten Analysten von Anzeichen einer sich erholenden Produktion in Malaysia, was ebenfalls die Preise für Palmöl belastete.
Sojaöl an der Börse in Chicago gewann 1,35 auf 65,69 US-Cent/pound (1.289,72 €/t).
Rohöl: Die Ölpreise haben ihren Aufstieg am Donnerstag ebenfalls fortgesetzt. Die Nordseesorte Brent gewann im Verlauf des Handel 0,52 auf 80,61 US-$/Barrel. Für die US-Sorte WTI ging es um 0,48 US-$/Barrel nach oben auf 76,22 US-$/Barrel. Die Ölpreise profitieren derzeit vom etwas schwächeren US-Dollar, der die Basiswährung für den weltweiten Ölhandel darstellt. Auch angekündigte Förderkürzungen seitens Russlands und Saudi-Arabiens wirken weiter nach. (Quelle: agrarzeitung)