üdamerika im Fokus der Sojahändler. ANEC und EU mit neuen Sojaprognosen. Palm- und Sojaöl entwickeln sich gegensätzlich. Rohöl auf Richtungssuche.

Sojakomplex: Auf den schwachen Wochenstart reagierte der US-Sojakomplex am Dienstag mit einem Rebound. Bei den Sojabohnen verbuchte der Januar an der Chicago Board of Trade (CBoT) ein Plus von 17,75 auf 1.478,50 US-Cent/Bushel (511,19 €/t). Grün leuchteten auch die Vorzeichen der Sojaschrotkontrakte. Der Frontmonat Januar gewann 3,30 auf 452,40 US-$/short ton (467,22 €/t).Die jüngsten Niederschläge in Argentinien hatten am Montag einen Abverkauf eingeleitet. Inzwischen hat sich der Markt jedoch wieder gefangen. Aus Sicht von Analysten waren die Niederschläge zweifellos dringend notwendig, dennoch bringen sie den von einer historischen Dürre ausgetrockneten Böden keine nachhaltige Besserung. Nachdem das Regengebiet im Lauf der Woche abgezogen ist, dürfte es wieder warm und vor allem trocken werden.

Begrenzt wurden die Kurszuwächse derweil von den rosigen Aussichten für die brasilianischen Bestände. Der weltgrößte Sojaexporteur steuert auf eine weitere Rekordernte zu, die die sehr wahrscheinlichen Ertragseinbußen in Argentinien mehr als wettmachen wird. Laut Marktbeobachtern dürfte die brasilianische Erntesaison Ende Januar beginnen.

Die brasilianische Handelsgesellschaft ANEC schätzt die Sojaexporte des Landes im Dezember auf 1,750 Mio. t. In der Vorwoche hatten die Analysten noch 220.000 t mehr prognostiziert. Die Prognose für die Sojaschrotausfuhren wurde um 760.000 t auf 1,523 Mio. t nach unten korrigiert.

Laut offiziellen Daten der EU importierte die Staatengemeinschaft in der laufenden Saison 2022/23 bis zum 18. Dezember 5,06 Mio. t Sojabohnen und damit 1,02 Mio. t weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Sojaschrotimporte fielen um 110.000 t auf 7,36 Mio. t.

Canola: Auf Erholungskurs befanden sich am Dienstag auch die Canola-Kontrakte an der Intercontinental Exchange (ICE) in Winnipeg. Der meistgehandelte März legte um 8,30 auf 854,20 Can-$/t zu. Von nahezu allen konkurrierenden Handelsplätzen kamen im Tagesverlauf positive Impulse.

Lediglich die Rapskontrakte an der Euronext in Paris entwickelten sich am Dienstag gegen den Trend weiter abwärts. Der meistgehandelte Februar gab um 0,50 auf 556,25 €/t nach.

Pflanzenöle: Die Palmöl-Notierungen an der Börse in Kuala Lumpur erhielten am Dienstag einen Dämpfer. Der Referenzkontrakt für Februar notierte 60 Ringgit im Minus bei 3.869 MYR/t. Demnach lösten in erster Linie bärische Exportdaten die Gewinnmitnahmen aus. So prognostizierte ein Analystenhaus für die ersten 20 Tage im Dezember einen Exportrückgang von 4,5 Prozent. Insbesondere die Nachfrage aus China sei um rund 60 Prozent eingebrochen. Seitdem die chinesische Regierung die Corona-Politik gelockert hat, sind die Infektionszahlen im Land in die Höhe geschossen. So befürchten die Händler nun einen weiteren Nachfragerückgang aus dem Reich der Mitte.

Die Sojaölkontrakte an der CBoT schalteten am Dienstag indes wieder in den Rallymodus. Der Januar legte um 1,64 auf 66,05 US-Cent/pound (1.370,65 €/t) zu.

Rohöl: Die Rohöl-Futures befanden sich am Dienstag auf Richtungssuche und tendierten überwiegend seitwärts. Die Nordseesorte Brent gewann bis zum frühen Abend 0,21 auf 80,42 US-$/Barrel. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notierte 1,10 US-$/Barrel im Plus bei 76,74 US-$/Barrel. Ausschlaggebend für die weitere Kursentwicklung dürfte die Corona-Lage in China sein. Die zuletzt sprunghaft angestiegenen Infektionszahlen beunruhigen die Händler zusehends. Heute Morgen am Mittwoch steht der Brent bei 80,18 US-$/Barrel, der WTI bei 76,30 US-$/Barrel. (Quelle: agrarzeitung)