Durchwachsene Wetteraussichten und sinkende Zustandsnoten stützen Soja. Canola und Raps mit moderaten Gewinnen. Der Stopp der Drushba-Trasse lässt die Ölpreise steigen.
Sojakomplex: Für die Sojanotierungen ging es am Dienstag wieder deutlich aufwärts. Die meistgehandelte November-Bohne an der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann 28,75 US-Cent/bushel auf einen Endstand von 1.428,75 US-Cent/bushel (umgerechnet 513,69 €/t).
Die Sojanotierungen wurden gestützt von sinkenden Zustandsnoten aus dem Montagsbericht des US-Agrarministeriums USDA. Der Anteil der Felder in gutem bis sehr gutem Zustand wurde um einen Prozentpunkt auf 59 Prozent gesenkt. Die Wettervorhersagen für die kommenden beiden Wochen zeigen wenig Niederschlag mit Temperaturen nahe oder leicht über dem Durchschnitt an. Nach Ansicht von Analysten könnten die Zustandsnoten im weiteren Monatsverlauf erneut sinken. Unterstützung bekamen die Sojanotierungen auch von der Exportfront. Das US-Agrarministerium USDA meldete erneut einen Verkauf von 130.000t Sojabohnen an Abnehmer aus China. Zudem rückt der kommende Wasde-Bericht des USDA, der am Freitag veröffentlicht wird, in den Fokus der Aufmerksamkeit. Analysten erwarten, dass die Sojaprognosen im Vergleich zum Juli-Bericht leicht rückläufig sein werden.
Auch Sojschrot hat am Dienstag zugelegt. Der Dezember-Termin gewann 11,10 US-$/short ton auf 410,20 US-$/short ton (umgerechnet 441,29 €/t).
Canola: An der Börse im kanadischen Winnipeg sind die Canola-Futures am Dienstag moderat gestiegen. Gestützt von den steigenden Soja-Preisen in Chicago gewann der meistgehandelte November-Termin 6,90 Can-$/t auf 853,90 Can-$/t. Gute Wetterbedingungen in Kanada hielten die Preise jedoch im Zaum.
Auch an der Euronext in Paris ging es für die Raps-Preise aufwärts. Der November-Termin legte 4,50 €/t zu auf 660,25 €/t.
Pflanzenöle: An der Bursa Malaysia konnten die Palmöl-Futures an ihre Rally vom Montag anknüpfen, verloren jedoch deutlich an Schwung. Der meistgehandelte Oktober-Termin legte 48 Ringgit zu auf 4119 MYR/t. Gestützt wurden die Preise von einer Erhöhung des indonesischen Exportzolls von 33 auf 52 US-$/t. Indonesien dürfte seine Ausfuhren zuletzt deutlich erhöht haben, nachdem diese im Frühjahr nach einem Exportstopp eingebrochen waren. Die jüngste Erhöhung dürfte diese Entwicklung ein wenig eindämmen.
Der meistgehandelte Dezember-Termin für Sojaöl an der Börse in Chicago gewann am Dienstag 0,30 US-Cent/pound auf einen 64,62 US-Cent/pound (umgerechnet 1.394,60 €/t).
Rohöl: Die Ölpreise sind am Dienstag moderat gestiegen. Russlands Pipeline-Gesellschaft Trans Neft meldete einen Stopp der Lieferungen über den südlichen Teil der Drushba-Pipeline, die über die Ukraine nach Ungarn führt. Grund dafür seien laut Trans Neft Probleme bei der Überweisung der Transitgebühren. Der ungarische Ölkonzern MOL gab am Dienstag bekannt, bereits an einer Lösung des Problems zu arbeiten und bot an, die Transitgebühren im Tausch für Öllieferungen zu übernehmen. Die Nordseesorte Brent gewann 0,52 US-$/Barrel auf 96,62 US-$/Barrel. Für die US-Sorte WTI ging es um 0,67 US-$/Barrel aufwärts auf 90,79 US-$/Barrel.
Euro: Der Euro präsentierte sich am Dienstag etwas stärker und erklomm am Nachmittag die Marke von 1,02 US-$/€. Die Europäische Zentralbank EZB legte den Referenzkurs am Nachmittag bei 1,0234 US-$/€ fest (Montag: 1,0199). Die Wahrscheinlich einer neuen Zinsanhebung seitens der EZB in absehbarer Zukunft gilt unter Investoren als hoch, was dem Euro ein wenig Unterstützung verlieh. Im frühen Handel am Mittwoch notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0214 US-$/€. (Quelle: agrarzeitung)