Ölsaatenmärkte Soja gerät zum Jahresauftakt unter Druck

Trübes Marktumfeld lastet auf US-Sojawerten. Canola und Raps im Aufwind. Palmöl-Rally nimmt weiter Fahrt auf. Rohöl-Futures geben leicht nach.

Sojakomplex: Mit teils dunkelroten Vorzeichen hat der US-Sojakomplex den ersten Handelstag des Jahres beendet. Insbesondere die Sojabohnen an der Chicago Board of Trade (CBoT) gerieten unter Abgabedruck. Der meistgehandelte März notierte 31,75 US-Cent/Bushel im Minus bei 1.487,25 US-Cent/Bushel (520,52 €/t). Etwas moderater fielen die Verluste bei den Sojaschrotkontrakten aus, wobei der März mit 5,90 US-$/short ton auf 465,10 US-$/short ton (484,47 €/t) noch am deutlichsten nachgab. Die Sojabohnen gerieten in den Abwärtssog des insgesamt düsteren Marktumfelds. Allen voran an den US-Finanzmärkten machten sich erneut Rezessionsängste breit. In der Folge legte der US-Dollar kräftig zu, was wiederum die US-Exportaussichten eintrübte. Ferner wirkten die schwächelnden Rohöl-Futures bärisch auf die Notierungen. Die weiterhin sehr angespannte Anbausituation im dürregeplagten Argentinien hielt die Kursverluste beim Sojaschrot und -öl in Grenzen. Nachdem es in dem südamerikanischen Land zuletzt vereinzelte Niederschläge gab, dürfte es laut den Wetterprognosen in den kommenden Tagen wieder heiß und trocken werden. Die US-Sojaexporte in der Nach-Weihnachtswoche verliefen vergleichsweise schleppend. So inspizierte das US-Agrarministerium (USDA) in der Woche bis zum 29. Dezember knapp 1,5 Mio. t Sojabohnen für den Export. Eine Woche zuvor waren es fast 1,8 Mio. t gewesen. Das untere Ende der Analystenspanne von 1,5 Mio. t wurde damit leicht verfehlt. Raps und Canola: Zu den wenigen Tagesgewinnern am Dienstag zählten die Canola-Kontrakte an der Intercontinental Exchange (ICE) in Winnipeg. Der meistgehandelte März legte um 5,80 Can-$/t auf 871,60 Can-$/t zu. Für Auftrieb sorgten einerseits die soliden Vorgaben der Euronext in Paris, andererseits der schwächelnde kanadische Dollar. Marktbeobachter verwiesen jedoch darauf, dass das Handelsvolumen am ersten Handelstag des Jahres vergleichsweise gering ausfiel. An der Euronext in Paris zogen die Rapskontrakte kräftig an. Der meistgehandelte Februar gewann 11,00 € auf 594,75 €/t.

Pflanzenöle: Die Palmöl-Notierungen an der Börse in Kuala Lumpur setzten ihre jüngste Rally am Dienstag fort. Der Referenzkontrakt für März notierte 106 Ringgit im Plus bei 4.253 MYR/t. Rückenwind verlieh noch immer der Beschluss Indonesiens, seine Exporte ab dem 1. Januar zu reduzieren, um die heimische Versorgung zu sichern. Maue Produktionsaussichten in Malaysia verstärkten den Aufwärtstrend zusätzlich. Laut einer Umfrage rechnen die Produzenten mit einem leichten Rückgang im Dezember. Ferner hat die indische Regierung die derzeit verringerten Importzölle auf Pflanzenöle um ein weiteres Jahr bis März 2024 verlängert, was der Exportnachfrage zugutekommen dürfte. Trotz der starken Vorgaben aus Asien rutschten die Sojaölkontrakte an der CBoT am Dienstag weiter ab. Der meistgehandelte März verlor 0,87 US-Cent auf 63,20 US-Cent/pound (1.325,12 €/t).

Rohöl: Die Rohöl-Futures bewegten sich am Dienstag erneut in einem vergleichsweise schmalen Korridor. Die Nordseesorte Brent gab bis zum frühen Abend um 0,61 US-$ auf 83,04 US-$/Barrel nach. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notierte 0,75 US-$ im Minus bei 77,67 US-$/Barrel. Heute Morgen am Mittwoch steht Brent bei 81,69 US-$, WTI bei 76,47 US-$/Barrel.

(Quelle: agrarzeitung)