Sojahändler richten Fokus auf Südamerika. Canola orientiert sich am bullischen Palmöl. Pariser Raps und Sojaöl mit roten Vorzeichen. Rohöl-Futures geraten unter Druck.
Sojakomplex: Die zuletzt positive Stimmung im US-Sojamarkt schlug am Freitag um. Bei den Sojabohnen korrigierte der Frontmonat März an der Chicago Board of Trade (CBoT) um 14,00 auf 1.509,50 US-Cent/Bushel (513,99 €/t). Die Sojaschrotkontrakte gerieten ähnlich stark unter Abgabedruck. Der März notierte 3,60 US-$/short ton im Minus bei 473,50 US-$/short ton (482,11 €/t). Für getrübte Stimmung im Markt sorgte die spürbare Wetterbesserung in Argentinien. Ergiebige Niederschläge hatten in der vergangenen Woche die seit Monaten andauernde Rekorddürre innerhalb des Landes vorerst beendet. Vor diesem Hintergrund ließen die Sorgen vor möglichen Versorgungsengpässen infolge massiver Ertragseinbußen deutlich nach. Verstärkt wurde der Abverkauf durch die üblichen Gewinnmitnahmen und Positionierungen vor dem Wochenende.
Laut dem Wochenbericht der Buenos Aires Grains Exchange zeigen die Sojabestände innerhalb des Landes erste Anzeichen einer Stabilisierung. Entsprechend bewertete das Handelshaus in seinem jüngsten Wochenbericht nun 7 Prozent statt zuvor 3 Prozent der Sojabestände mit „good to excellent“. Im Wochenverlauf soll es in den Hauptanbaugebieten erneut regnen.
Raps und Canola: An der Intercontinental Exchange (ICE) in Winnipeg verbuchten die Canola-Kontrakte am Freitag moderate Kurszuwächse. Der Frontmonat März legte um 1,60 auf 807,70 Can-$/t zu. Laut Marktbeobachtern orientierten sich die Notierungen vorrangig an der starken Gegenbewegung des malaysischen Palmöls. Bullische Impulse steuerte ferner die solide Nachfrage bei.
Die wöchentlichen Exportdaten enttäuscht derweil etwas. So wurden in der Woche bis zum 22. Januar lediglich 174.700 t Canola verschifft. In der Vorwoche waren es noch 227.300 t. In der laufenden Saison 2022/23 liegen die Ausfuhren mit 4,11 Mio. t jedoch weiterhin deutlich über dem Vorjahreswert von 3,27 Mio. t.
Die Rapskontrakte an der Euronext in Paris rutschten am Freitag leicht ins Minus. Der meistgehandelte Mai verlor 4,00 auf 540,50 €/t.
Pflanzenöle: An der Börse in Kuala Lumpur gelang den Palmöl-Notierungen am Freitag ein Ausbruch aus dem jüngsten Abwärtstrend. Der Referenzkontrakt für April notierte 121 Ringgit im Plus bei 3.910 MYR/t. Auf Wochensicht steht dennoch ein Minus von knapp 1 Prozent zu Buche. Wie am Vortag dominierten spekulative Investoren das Marktgeschehen, die den Ausverkauf bis auf ein Sechs-Wochen-Tief als übertrieben erachteten. Über dem Markt hängt jedoch weiterhin die Sorge vor einem einbrechenden Exportgeschäft. Die Sojaölkontrakte an der CBoT schlossen mit gemischten Vorzeichen. Der meistgehandelte März verlor 0,17 auf 60,62 US-Cent/pound (1.230,14 €/t) zu. Rohöl: Den Rohöl-Futures machte am Freitag die Erholung des US-Dollars zu schaffen. Die Nordseesorte Brent gab bis zum frühen Abend um 0,71 auf 86,41 US-$/Barrel nach. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notierte 1,23 US-$/Barrel im Minus bei 79,58 US-$/Barrel. Heute Morgen am Montag steht der Brent bei 86,06 US-$/Barrel, der WTI bei 79,21 US-$/Barrel. (Quelle: agrarzeitung)