Händler ignorieren Großbestellungen für US-Soja. Pflanzenöle setzten Korrektur fort. Rohöl steigt weiter.

Sojakomplex: Der Sojakomplex konnte sich am Freitag der Verkaufsstimmung an den Agrarmärkten nicht entziehen und beendete den Freitag einheitlich im roten Bereich. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor die September-Bohne 20,50 auf 1.433,00 US-Cent/bushel (478,20 €/t). Sojaschrot rutschte am Freitag ebenfalls tief in die Verlustzone mit einem Minus von 9,40 auf 433,60 US-$/short ton (432,80 €/t). Dabei haben die Händler drei Großverkäufe an internationale Kunden ignoriert, die das US-Agrarministerium (USDA) am Freitag gemeldet hatte. Abnehmer aus Mexiko hatten demnach 171.500 t Sojabohnen gebucht. Kunden aus China bestellten 325.000 t. Zusätzliche 413.000 t werden an Abnehmer unbekannter Herkunft gehen. Der Liefertermin für die genannten Bestellungen liegt im neuen Wirtschaftsjahr 2023/24, das im Sojakomplex im September beginnt.

Eines der zentralen Themen im Sojahandel bleibt das Wetter. Der August, der als wichtigste Phase für die Entwicklung der Sojapflanzen gilt, soll extrem heiß werden. Allerdings bleibt unklar, wie sehr die Hitze auch eine neue Dürre verursachen wird. Aktuell bleibt die Ausdehnung der Dürregebiete deutlich hinter den im Juni erreichten Höhepunkten zurück, was die Preise im Sojakomplex unter Druck setzt.

Canola und Raps: An der Börse im kanadischen Winnipeg ging es für Canola-Notierungen im Einklang mit den Vorgaben aus Chicago nach unten. Der November-Termin verabschiedete sich mit einem Minus von 14,40 Can-$/t aus dem Handel bei einem neuen Endstand von 809,10 Can-$/t. Einzelne Schauer in der kanadischen Prärie haben die Dürre-Situation etwas gelindert. Allerdings war das Wochenende erneut heiß und trocken.

Der in Paris gehandelte Raps rutschte am Freitag um 11,25 €/t nach unten auf 458,75 €/t.

Pflanzenöle: An der Bursa Malaysia in Kuala Lumpur haben die Palmöl-Futures weiter nachgegeben. Der Oktober-Termin ist am Freitag um 20 Ringgit auf 4.006 MYR/t gerutscht. Am Montag ging die Abwärtsbewegung weiter. Zuletzt notierte der Oktober bei einem Stand von 3.923 MYR/t. Eine erhoffte Normalisierung der Pflanzenöl-Exporte aus der Ukraine setzt die Preise unter Druck. Diese waren nach dem russischen Ausstieg aus dem Export-Deal im Einklang mit anderen Pflanzenölen gestiegen und gehen jetzt durch eine Korrektur.

Sojaöl an Börse in Chicago verlor 0,18 auf 65,64 US-Cent/pound (1.314,44 €/t).

Rohöl: Die Ölpreise haben ihren Aufstieg weiter fortgesetzt. Die Nordseesorte Brent gewann am Freitag vor dem Wochenende 0,63 auf 84,46 US-$/Barrel. Für die US-Sorte WTI ging es um 0,44 US-$/Barrel nach oben auf 80,16 US-$/Barrel. Die angekündigten Produktionskürzungen seitens Saudi-Arabiens und Russlands stützen die Preise zuletzt. Auch die Hoffnung auf frische Wachstumsimpulse durch ein Konjunkturprogramm der chinesischen Regierung stützte die Preis zuletzt. Im frühen Handel am Montag notierten die beiden Sorten bei 84,59 und 80,31 US-$/Barrel. (Quelle: agrarzeitung)