Tempo der US-Sojaernte überrascht. Sojaexporte stark und schwach zugleich. Pflanzenöle ziehen sich gegenseitig in die Tiefe. IWF-Konjunkturausblick beschäftigt die Rohöl-Futures.
Sojakomplex: Der US-Sojakomplex zählte am Dienstag zu den wenigen Gewinnern an den Agrarmärkten. Bei den Sojabohnen an der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann der November 2,25 US-Cent/Bushel auf 1.376,25 US-Cent/Bushel (umgerechnet 520,34 €/t). Auf grünem Terrain schlossen auch die Sojaschrotkontrakte. Der Dezember notierte 0,30 US-$/short ton im Plus bei 406,00 US-$/short ton (umgerechnet 459,02 €/t).
Wie bereits zum Wochenstart dauern die Positionierungen im Vorfeld des Wasde-Reports für Oktober weiter an. Unter den Analysten ist derweil weiterhin keine klare Tendenz auszumachen. Vielmehr ist der Markt gespalten. Während die eine Hälfte mit Kürzungen bei den wichtigsten Prognosen rechnet, geht die andere Hälfte von Anhebungen aus.
In seinem Wochenbericht zum Bestandszustand und Erntefortschritt vom Montagabend erklärte das US-Agrarministerium (USDA), dass bis zum 9. Oktober 44 Prozent der Sojaernte eingebracht wurde. Gegenüber der Vorwoche hat sich der Erntefortschritt somit verdoppelt. Ausschlaggebend dafür waren die sehr günstigen Witterungsbedingungen. Ferner liegt der Wert 6 Prozentpunkte über dem Fünfjahresmittel. Darüber hinaus hat sich der Zustand der Sojabestände leicht verbessert. 57 Prozent der Bestände wurden mit „good to excellent“ bewertet, zwei Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche.
In der Woche bis zum 6. Oktober inspizierte das USDA 969.212 t Soja für den Export. Gegenüber der Vorwoche sprang der Wert um 65 Prozent in die Höhe. Dafür wurde das Vorjahresergebnis um 44 Prozent verfehlt. Zuletzt hatte Niedrigwasser auf dem Mississippi die Sojaausfuhren erheblich behindert. So verzeichneten die Hafenbetreiber im US-Bundesstaat Louisiana in der ersten Oktoberwoche die niedrigsten Sojaexporte seit neun Jahren.
Raps und Canola: Zum Start in die verkürzte Handelswoche korrigierten die Canola-Kontrakte an der Intercontinental Exchange (ICE) in Winnipeg. Der November verlor am Dienstag 9,40 Can-$/t auf 859,20 Can-$/t. Marktbeobachtern zufolge passten sich die Notierungen nach dem verlängerten Wochenende an das Kursniveau an den konkurrierenden Handelsplätzen an. Sowohl in Kuala Lumpur, Paris als auch Chicago leuchteten die Vorzeichen der Pflanzenöle allesamt rot. Ein weiterer bärischer Faktor ist derzeit der saisonale Erntedruck. (Quelle: agrarzeitung)