Regenfälle sorgten für Verzögerungen bei Sojaernte in Brasilien. Raps und Canola im grünen Bereich. Russland-Embargo und steigende US-Bestände schicken Rohöl auf Talfahrt.
Sojakomplex: Für die Sojabohnen ging es am Freitag an der Börse in Chicago in gemächlichem Tempo abwärts. Der Frontmonat März verlor 2,25 US-Cent/bushel und verabschiedete sich bei einem neuen Endstand von 1532,00 US-Cent/bushel ins Wochenende (521,73 €/t). Die Preise wurden von einem steigenden US-Dollar unter Druck gesetzt, was US-Güter auf dem Weltmarkt potenziell weniger konkurrenzfähig macht. Dennoch meldete das US-Agrarministerium (USDA) am Freitag den Verkauf von 132.000 t Sojabohnen an Abnehmer unbekannter Herkunft.
In Argentinien hat sich der Zustand der Sojafelder durch die jüngsten Regenfälle etwas verbessert. Nach Angaben der Getreidebörse in Buenos Aires befinden sich derzeit 46 Prozent der Felder in schlechtem Zustand, 8 Prozentpunkte weniger als noch vor einer Woche.
In Brasilien erreicht der Erntefortschritt derzeit 9,86 Prozent, so das Analysehaus Patria Agronegocios. Die Erntearbeiten wurden durch Regenfälle etwas verzögert. Gleichzeitig rechnet Brasilien mit einer üppigen Ernte von etwa 154 Mio. t.
Sojaschrot konnte am Freitag zulegen. Der März-Termin verzeichnete ein Tagesplus von 4.70 US-$/short ton auf einen Endstand von 496,50 US-$/short ton (505,86 €/t).
Raps und Canola: An der Börse im kanadischen Winnipeg sind die Canola-Futures vor dem Wochenende gestiegen. Der führende März-Kontrakt ging mit einem Plus von 6,50 Can-$/t aus dem Handel und erreichte somit einen Endstand von 831,00 Can-$/t. Nach Angaben der kanadischen Getreidekommission (CGC) summieren sich die Canola-Exporte im laufenden Wirtschaftsjahr 2022/23 auf 4,29 Mio. t, rund 27,5 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres.
An der Euronext in Paris ging es für die Rapspreise am Freitag ebenfalls nach oben. Der Referenzkontrakt mit Liefertermin im Mai gewann 1,00 auf 545,25 €/t.
Pflanzenöle: An der Bursa Malaysia in Kuala Lumpur ist der meistgehandelte Palmöl-Kontrakt mit Liefertermin im April um 97 Ringgit gestiegen auf 3.848 MYR/t. Analysten erwarten, dass die malaysische Produktion im Januar zurückgegangen ist. Dies stützt die Preise. Auf der anderen Seite sind auch die Ausfuhren, insbesondere nach Indien, zurückgegangen.
Sojaöl an der Börse in Chicago ist am Freitag deutlich gesunken. Der März-Termin verlor 1,88 auf 59,06 US-Cent/pound (1.207,23 €/t).
Rohöl: Die Ölpreise sind am Freitag deutlich unter Druck geraten. Die Nordseesorte Brent verlor 2,86 auf 80,09 US-$/Barrel. Für die US-Sorte WTI ging es um 3,06 auf 73,60 US-$/Barrel nach unten. Am 5. Februar ist nun die nächste Phase des EU-Ölembargos auf russisches Öl und Ölprodukte in Kraft getreten. Demnach dürften Ölprodukte nur noch bis zu einem Preis von 100 US-$/Barrel gehandelt werden. Für Rohöl gilt eine Obergrenze von 60 US-$/t. Russland musste sein Öl zuletzt mit deutlichen Abschlägen auf dem Weltmarkt anbieten, um Käufer zu finden. Gleichzeitig sind in den USA die Lagerbestände für Rohöl auf den höchsten Stand seit Mitte 2021 gestiegen. (Quelle: agrarzeitung)