Ölsaatenmärkte Sojakomplex mit gemischten Vorzeichen

USDA schätzt argentinische Sojaernte. Canola und Sojaöl setzen Aufwärtstrend fort. Indonesische Regierung schickt Palmöl auf Talfahrt. Rohöl-Futures tendieren seitwärts.

Sojakomplex: Die Notierungen des US-Sojakomplexes fanden am Dienstag keine gemeinsame Linie. Bei den Sojabohnen gewann der Frontmonat März an der Chicago Board of Trade (CBoT) 2,75 auf 1.538,00 US-Cent/Bushel (520,02 €/t). Hingegen korrigierten die Sojaschrotkontrakte leicht. Der März notierte 4,40 US-$/short ton im Minus bei 484,20 US-$/short ton (489,88 €/t). Die Korrektur der Sojaschrotnotierungen kam angesichts des kräftigen Kurssprungs vom Montag nicht überraschend. Neben den klassischen Gewinnmitnahmen verstärkten die üblichen Positionierungen vor dem Monatswechsel den Abwärtstrend. Die Sojabohnen profitierten derweil unverändert von den Wetteraussichten für Südamerika. So droht die Dürre in Argentinien zurückzukehren. Auch im Süden Brasiliens ist es weiterhin viel zu trocken. In der Folge kommt die brasilianische Sojaernte nur sehr zögerlich voran.

Am heutigen Mittwoch veröffentlicht das US-Agrarministerium (USDA) seinen monatlichen Fats and Oils Report zu den Ölsaaten. Die Analysten erwarten, dass im vergangenen Dezember rund 188,0 Mio. Bushel Sojabohnen verarbeitet wurden. Das wären gut 10 Mio. Bushel weniger als im Dezember 2021, als mit 198,2 Mio. Bushel ein Allzeithoch markiert wurde.

Die USDA-Auslandssparte FAS korrigierte in einem aktuellen Bericht die Prognose für die argentinische Sojaproduktion aufgrund der schweren Dürre deutlich nach unten. So rechnen die Experten mit einer Produktion von 36,0 Mio. t und damit 9,5 Mio. t weniger als die jüngste Wasde-Prognose.

Raps und Canola: Die Canola-Kontrakte an der Intercontinental Exchange (ICE) in Winnipeg zogen am Dienstag weiter an. Der Frontmonat März legte um 4,00 auf 831,90 Can-$/t zu. Marktbeobachter sprachen davon, dass die Notierungen ein Zeichen unabhängiger Stärke setzten, wollten. Denn die konkurrierenden Pflanzenöle tendierten in unterschiedliche Richtungen, sodass es keine einheitlichen Marktimpulse gab. Begrenzt wurden die Kurszuwächse durch den anziehenden kanadischen Dollar.

Die Rapskontrakte an der Euronext in Paris kamen am Dienstag auf Tagessicht kaum vom Fleck. Der meistgehandelte Mai gewann 0,25 auf 545,00 €/t.

Pflanzenöle: Wie gewonnen so zerronnen, lautete am Dienstag die Devise der Palmöl-Kontrakte an der Börse in Kuala Lumpur. Kaum hatten sich die Notierungen nach der jüngsten Talfahrt stabilisiert, folgte nun der nächste Kursrutsch. Der Referenzkontrakt für April notierte 121 Ringgit im Minus bei 3.815 MYR/t. Für Enttäuschung am Markt sorgte die Entscheidung Indonesiens, die Auflagen für Palmöl-Exporteure beizubehalten. So dürfen die Unternehmen seit vergangenem Dezember nur noch die sechsfache Menge der eigenen Inlandsverkäufe exportieren. Zuvor war es das Achtfache. Am heutigen Mittwoch bleibt die malaysische Börse aufgrund eines nationalen Feiertags geschlossen. Die Sojaölkontrakte an der CBoT setzten indes ihre Erholung fort. Der meistgehandelte März gewann 1,01 auf 62,33 US-Cent/pound (1.262,25 €/t). Rohöl: Die Rohöl-Futures tendierten am Dienstag überwiegend seitwärts. Die Nordseesorte Brent gab bis zum frühen Abend um 0,73 auf 84,45 US-$/Barrel nach. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notierte 0,17 US-$/Barrel im Plus bei 78,47 US-$/Barrel. Händlern zufolge halten sich die bullischen und bärischen Impulse derzeit weitestgehend die Waage. Heute Morgen am Mittwoch steht der Brent bei 85,50 US-$/Barrel, der WTI bei 79,05 US-$/Barrel. (Quelle: agrarzeitung)