Sojakomplex mit gemischten Vorzeichen. Argentinien bleibt im Fokus. Enttäuschende US-Exportdaten. Pflanzenöle einheitlich schwächer.
Sojakomplex: Am Donnerstag fand der US-Sojakomplex keine gemeinsame Linie. Bei den Sojabohnen verlor der Frontmonat März an der Chicago Board of Trade (CBoT) 0,50 auf 1.519,25 US-Cent/Bushel (519,64 €/t) und schnitt damit noch deutlich besser ab als die Folgekontrakte. Hingegen schalteten die Sojaschrotkontrakte zurück in den Rally Modus. So notierte der März 13,60 US-$/short ton im Plus bei 495,50 US-$/short ton (506,75 €/t). Laut Marktbeobachtern haderten die Sojahändler vor allem mit den globalen Exportaussichten des Wasde-Reports vom Mittwoch. Darin prophezeite das US-Agrarministerium (USDA) einen Führungswechsel an der Spitze der wichtigsten Maisexporteure. So dürfte Brasilien den USA in Kürze den Rang als globale Nummer eins ablaufen. Nun geht am Markt die Sorge um, Brasilien könne seine Dominanz auf dem Exportmarkt durch die ins Stocken geratene Ernte sogar noch weiter ausbauen. Schließlich könnten die Erzeugnisse der aktuellen Rekordernte dadurch über einen längeren Zeitraum als üblich vermarktet werden.
Die Sojaschrotnotierungen profitierten derweil von den düsteren Ertragsaussichten Argentiniens. Nach dem Wasde-Report (-4,5 Mio. t auf 41,0 Mio. t) und der Rosario Grains Exchange (-2,5 Mio. t auf 34,5 Mio. t) gab am Donnerstag nun auch die Buenos Aires Grains Exchange ihre aktuelle Prognose für die laufende Sojasaison bekannt. Die Experten senkten ihre Schätzung um 3,0 auf 38 Mio. t.
Die US-Sojaexporte in der Woche bis zum 2. Februar fielen sehr durchwachsen aus. Von der Saison 2022/23 wurden 459.400 t geordert, 49 Prozent weniger als im Vier-Wochen-Durchschnitt. Von den Bohnen der kommenden Saison wurden 185.000 t geordert. In Summe bewegten sich die Werte im Rahmen der Analystenerwartungen. Physisch verschifft wurden 1,828 Mio. t Sojabohnen.
Raps und Canola: An der Intercontinental Exchange (ICE) in Winnipeg ging es für die Canola-Kontrakte am Donnerstag weiter abwärts. Der Frontmonat März gab um 0,50 auf 827,70 Can-$/t nach. Marktbeobachter machten das schwache Marktumfeld für den dritten Handelstag mit roten Vorzeichen verantwortlich.
Bei den Rapskontrakten an der Euronext in Paris gab es am Donnerstag einen Stimmungsumschwung. Der meistgehandelte Mai verlor 6,50 auf 547,75 €/t.
Pflanzenöle: An der Börse in Kuala Lumpur legten die Palmöl-Kontrakte am Donnerstag eine Verschnaufpause ein. Der Referenzkontrakt für April notierte 24 Ringgit im Minus bei 3.973 MYR/t. Nachdem der Kurs seit Wochenbeginn sprunghaft auf ein zwischenzeitliches Monatshoch angestiegen war, sicherten nun die ersten Investoren ihre Gewinne ab. Das insgesamt schwache Marktumfeld im Sektor der Pflanzenöle verstärke die Abwärtsbewegung.
Die Korrektur der Sojaölkontrakte an der CBoT nahm am Donnerstag an Fahrt auf. Der meistgehandelte März verlor 1,54 auf 59,04 US-Cent/pound (1.214,65 €/t). Händlern zufolge reagierten die Notierungen damit weiterhin auf die unerwartet hoch ausgefallenen US-Lagerbestände aus dem Wasde-Report.
Rohöl: Die Rohöl-Futures tendierten am Donnerstag aufgrund mangelnder Impulse überwiegend seitwärts. Die Nordseesorte Brent gab bis zum frühen Abend um 0,31 auf 84,64 US-$/Barrel nach. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notierte 0,37 US-$/Barrel im Minus bei 78,06 US-$/Barrel. Heute Morgen am Freitag steht der Brent bei 84,36 US-$/Barrel, der WTI bei 77,83 US-$/Barrel. (Quelle: agrarzeitung)