Weizen notiert schwächer - Schiff im Bosporus auf Grund gelaufen

Ein Getreideschiff blockiert den Bosporus. Schlechte Börsenstimmung belastet Agrarmärkte. Der Euro fällt wieder zurück.

Weizen: Am Donnerstag haben die Weizen-Futures in einem allgemein pessimistischen Börsenumfeld deutlich nachgegeben. An der Chicago Board of Trade (CBoT) rutschte der meistgehandelte Dezember-Termin um 37,25 US-Cent/bushel nach unten auf 794,25 US-Cent/bushel (292,57 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen beendete den Tag 44,5 US-Cent/bushel tiefer bei 868,00 US-Cent/bushel. Sommerweizen an der Börse in Minneapolis landete 43,00 US-Cent/bushel im Minus bei 886,5 US-Cent/bushel.

Die Weizen-Preise gerieten unter Druck wegen einer Kombination von negativen Faktoren, etwa einem stärkeren US-Dollar, der anhaltenden Rezessionssorgen und Verlusten auf anderen Rohstoffmärkten. Russlands Weizen-Exporte summierten sich im August auf bis zu 4,5 Mio. t, so die Schätzung der Agrarberatung Sovecon. Das sind etwa 1,0 Mio. t mehr als im Juli, allerdings deutlich weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Der starke Rubel und hohe Frachtkosten machten russischen Weizen nicht konkurrenzfähig auf dem Weltmarkt.

Ein Schiff mit ukrainischem Getreide ist am Donnerstag im Bosporus auf Grund gelaufen. Berichten zufolge ist der Schiffsverkehr im Bosporus vorübergehend angehalten worden.

An der Euronext in Paris haben die Weizen-Preise am Donnerstag ebenfalls deutlich nachgegeben. Der meistgehandelte Dezember-Termin verlor 3,00 €/t auf einen Endstand von 321,50 €/t.

Mais: Deutlich moderater fielen die Verluste am Donnerstag im Maishandel aus. Der meistgehandelte Dezember-Termin an der CBoT ging mit einem Tagesverlust von 12,5 US-Cent/bushel aus dem Handel und notierte am Börsenschluss bei einem Stand von 658,00 US-Cent/bushel (259,75 €/t).

In den USA nähert sich die Hauptsaison für die Mais-Ernte, was die Notierungen ein wenig unter Druck setzte. Derweil hat die Beratung StoneX ihre Ertragsschätzung für die bevorstehende Ernte von 176,0 auf 173,2 bushel/acre gesenkt.

Brasiliens Mais-Exporte erreichten im August 7,554 Mio. t und haben in den letzten zehn Tagen des Monats noch einmal zugelegt, blieben jedoch unterhalb der vom Branchenverband Anec erwarteten 7,8 Mio. t. An der Euronext in Paris rutschte der Dezember-Mais um 2,00 €/t nach unten auf 318,00 €/t.

Euro: Der Euro hat nach starken US-Konjukturdaten gegenüber dem US-Dollar am Donnerstag nachgegeben und erreichte sein Tagestief bei etwa 0,9929 US-$. Die robuste US-Konjunktur spricht nach Ansicht von Analysten für weitere Zinserhöhungen seitens der Federal Reserve in den USA. Dies wiederum macht den Dollar als Anlage attraktiver gegenüber anderen Währungen. Im frühen Handel am Freitag erholte sich der Euro ein wenig und wurde bei 0,9968 US-$ gehandelt. (Quelle: agrarzeitung)