Der jährliche Weltbauerntag am 1. Juni erinnert an die Leistungen von Landwirtinnen und Landwirten. Respekt fordert die CSU-Agrarpolitikerin Marlene Mortler.

„Meinen großen Dank und Respekt an alle Landwirtinnen und Landwirte für ihre Arbeit, ihre Leistung und ihren unermüdlichen Einsatz! Ob Fischwirt, Forstwirt, Tierwirt, Winzer oder Hauswirtschaft. Die 14 klassischen grünen Berufe zeigen die Vielfalt und die Leistung der Branche“, schrieb Mortler in einer Mitteilung zum heutigen Donnerstag.

Die Abgeordnete im Europaparlament kritisierte aber auch gleichzeitig die aktuelle Agrarpolitik: „Unsere Landwirtschaft wird jedoch gerade mit einer weltfremden Politik an die Wand gefahren. Dabei haben wir die sichersten Lebensmittel mit bester Qualität – dank unserer europäischen Bäuerinnen und Bauern. Gleichzeitig hauen wir sie aber in die Pfanne und sagen ihnen, dass sie keine Ahnung von ihrem Beruf haben. Das ist dünnes Eis, auf dem sich die EU-Kommission bewegt. Es droht einzubrechen mit diesem Bombardement an schlechten Gesetzen.“

Stattdessen solle man den Bäuerinnen und Bauern zuhören, forderte Mortler. Eine moderne Landwirtschaft gelinge dann am besten, wenn die Politik mit ihr und nicht gegen sie arbeite. Mortler betonte, dass es den Konservativen im Europaparlament nun gelungen sei, während der letzten Plenarwoche eine Generaldebatte zur Agrarpolitik auf die Agenda zu setzen.

Auch internationaler Milchtag

Zum Weltbauerntag, der mit dem Internationalen Tag der Milch zusammenfällt, erinnerte der baden-württembergische Minister für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk (CDU), auch an die Bedeutung der Milch für die Sicherstellung der Versorgung mit regional erzeugten und hochwertigen Lebensmitteln.

Produktion und Verarbeitung von Milch hätten im süddeutschen Raum eine lange Tradition. Baden-Württemberg zeichne sich durch seine große Vielfalt in der Nutztierhaltung aus. „Die Milchvieh- und Rinderhaltungsbetriebe sind dabei die stärkste Gruppe, die durch Familienbetriebe geprägt ist, wo mit viel Herz, Zeit und Sachverstand die Tiere gehalten und versorgt werden“, sagte Hauk laut einer Mitteilung Auch die Weideviehhaltung werde für die Offenhaltung der Landschaft benötigt. Die Milchviehhaltung leiste hier einen wichtigen Beitrag zu Biodiversität, Klimaschutz und der Gestaltung des Landschaftsbildes. Als natürlicher und wichtiger Düngemittellieferant sei die Viehhaltung ein zentraler Faktor für einen natürlichen Nährstoffkreislauf in der Landwirtschaft. Weltbauerntag auch in Österreich wichtig

Der österreichische Ressortchef Norbert Totschnig (ÖVP) appellierte an die Verbraucherinnen und Verbraucher, regionale Produkte zu kaufen und so die Bauernfamilien zu unterstützen, die Umwelt zu schützen und die Versorgung zu sichern. „Heute ernährt eine Bäuerin bzw. ein Bauer in Österreich bereits mehr als 100 Menschen. 365 Tage im Jahr produzieren sie hochqualitative Lebensmittel, regionale Rohstoffe und erneuerbare Energie“, erklärte Totschnig anlässlich des Weltbauerntages. Die 2023 gestartete neue Periode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) bringe mehr Nachhaltigkeit bei gleichzeitiger Absicherung der Produktion und Wettbewerbsfähigkeit, so der österreichische Minister weiter: „Ein Weg, den Österreich seit Langem erfolgreich vorangegangen ist und von dem unsere Land- und Forstwirtschaft heute profitiert. Gerade aber die Kostensteigerungen bei Energie, Futter- und Düngemitteln machen derzeit, neben den klimatischen Veränderungen, vielen bäuerlichen Familienbetrieben zu schaffen.“ Gleichzeitig stiegen die gesellschaftlichen Anforderungen: Die Produktion solle besonders umweltschonend sein und höchste Tierwohlstandards würden erwartet – dieser Mehraufwand müsse den Bäuerinnen und Bauern auch abgegolten werden. Gesellschaft und Landwirtschaft gehören zusammen Der Weltbauerntag wurde 2002 von der UNESCO offiziell ausgerufen, um daran zu erinnern, dass die Landwirte weltweit Lebensmittel erzeugen. Einen ersten Weltbauerntag hatte es im Jahr 2000 auf der Expo in Hannover gegeben. In Deutschland hatte die Branche erst kürzlich, am 13. Mai, mit der bundesweiten Aktion „Landwirt für einen Tag“ auf sich aufmerksam gemacht. In der ganzen Bundesrepublik konnten Interessierte bei einem Tagespraktikum in einem landwirtschaftlichen Betrieb mitarbeiten. Das Forum Moderne Landwirtschaft (FML) hatte den Aktionstag zum vierten Mal organisiert, um Gesellschaft und Landwirtschaft einander näher zu bringen. 78 Betriebe hatten sich daran beteiligt. (Quelle: proplanta)