EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski will die EU-Investitionen in die Landwirtschaft verdoppeln.
In einem Interview mit der polnischen Presseagentur PAP forderte Wojciechowski höhere Investitionen in die Ernährungssicherung.
Wörtlich sagte der polnische PIS-Politiker: „Heute geben wir 387 Milliarden Euro über sieben Jahre aus, das sind etwa 0,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der EU. (…) Ich denke, wir sollten darüber nachdenken, diesen Haushalt aufzustocken. Ich würde sogar doppelt so viel sehen wie bisher.“
Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine unterstrich Wojciechowski, dass neben der Energie- und der Verteidigungssicherheit die Ernährungssicherheit das Wichtigste sei. Dafür gebe es ein wachsendes Bewusstsein. Sichere Lebensmittelversorgung ist keine Selbstverständlichkeit
Damit die EU langfristig sicher ist, muss sie laut Wojciechowski mehr in die Landwirtschaft investieren. Darum will der Brüsseler Agrarkommissar eine Debatte darüber anstoßen, den Haushalt für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) in der nächsten Amtszeit der EU-Kommission zu erhöhen.
Kurz- und mittelfristig sei die Lebensmittelversorgung in Europa gesichert, doch das sei nicht „ein für alle Mal gegeben“. Der Pole unterstrich, die europäischen Landwirte dürften durch den Green Deal nicht unter Druck geraten.
Er räumte ein, dass die geplante pauschale Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in der EU umstritten sei. Wojciechowski spielte damit auf ein internes Diskussionspapier der EU-Kommission an, worin die Brüsseler Behörde ihre eigenen Vorschläge für ein pauschales Verbot von Pflanzenschutzmitteln in sensiblen Gebieten seit neuestem in Frage stellt. (Quelle: agrarheute)