Getreidemärkte Fehlender Schnee beunruhigt Weizenhändler

Ukrainische Getreideexporte über die Donau verzeichnen explosionsartigen Zuwachs. EU aktualisiert Exportdaten. Maishändler bewerten Niederschläge in Argentinien neu.

Weizen: Am Dienstag stabilisierten sich die US-Weizenmärkte nach dem jüngsten Abwärtstrend. An der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann der Frontmonat März 2,00 auf 750,50 US-Cent/Bushel (259,31 €/t). Der führende Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas legte um 3,50 auf 847,00 US-Cent/Bushel zu. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der März 7,75 US-Cent/Bushel im Plus bei 916,00 US-Cent/Bushel. Die anstehende Kaltfront im Mittleren Westen der USA drängte die zuletzt dominierenden Rezessionssorgen vorerst in den Hintergrund. Laut den Wettervorhersagen stehen den Kernanbaugebieten in den kommenden Tagen Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes bevor. Indes dürfte sich der Schneefall, der in Kältephasen oft als natürlicher Pflanzenschutz dient, in Grenzen halten, weshalb die Sorge vor größeren Frostschäden spürbar zugenommen hat. Die Kurszuwächse hielten sich jedoch letztlich in Grenzen, da das Warenangebot auf dem Weltmarkt weiterhin sehr üppig ist.

In der Ukraine haben die Getreideexporte über die Donau einen beachtlichen Allzeitrekord erreicht. Bedingt durch den noch immer andauernden Krieg im Land waren die Schiffsrouten auf der Donau rund sechs Monate lang die einzig verbliebene Möglichkeit, Getreide aber auch weitere Güter außer Landes zu bringen. Laut offiziellen Daten wurden seit Jahresbeginn bislang 6,1 Mio. t Getreide über die drei Häfen Ismajil, Reni und Ust-Donau verschifft. Das übertrifft den Vorjahreswert um den Faktor 42.

In der laufenden Saison 2022/23 haben die EU-Staaten mit Stand vom 18. Dezember bislang 15,70 Mio. t Weichweizen exportiert, wie die EU am Dienstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum betrug der Wert 14,88 Mio. t. An der Euronext in Paris schlossen die Weizenkontrakte am Dienstag mit roten Vorzeichen. Der März verlor 1,25 auf 296,50 €/t.

Mais: Die US-Maiskontrakte reagierten am Dienstag mit einer Gegenbewegung auf den schwachen Wochenstart. Der meistgehandelte März notierte an der CBoT 4,75 US-Cent/Bushel im Plus bei 652,00 US-Cent/Bushel (241,61 €/t).

Die jüngsten Niederschläge in Argentinien hatten am Montag einen Abverkauf eingeleitet. Inzwischen hat sich der Markt wieder gefangen. Aus Sicht von Analysten waren die Niederschläge zweifellos dringend notwendig, dennoch bringen sie den von einer historischen Dürre ausgetrockneten Böden keine nachhaltige Besserung. Nachdem das Regengebiet im Lauf der Woche abgezogen ist, dürfte es wieder warm und vor allem trocken werden.

Dass die Kurszuwächse trotz der unverändert angespannten Situation in Argentinien nicht stärker ausfielen, machten Marktbeobachter einerseits am schwächelnden Weizen, andererseits an der vergleichsweise mauen Maisnachfrage fest. Sowohl die US-Exportnachfrage als auch der US-Inlandsbedarf, unter anderem durch die Ethanol Produzenten, liegen aktuell hinter den Vorjahreswerten zurück.

Im Streit um die künftige Einfuhr von gentechnisch verändertem Mais ist Mexiko den USA offenbar entgegengekommen. Wie der mexikanische Agrarminister Victor Villalobos am Dienstagabend erklärte, wird der geplante Einfuhrstopp auf das Jahr 2025 verschoben. Die US-Regierung hat den Schritt demnach begrüßt.

Die Maiskontrakte an der Euronext in Paris rutschten am Dienstag einheitlich auf rotes Terrain ab. Der meistgehandelte März gab um 1,00 auf 283,25 €/t nach.

Euro: Nach einer zwischenzeitlichen Schwächephase im frühen Handel konnte der Euro am Dienstag abermals die Marke von 1,06 US-$ behaupten. Im späten Handel in Frankfurt notierte er bei 1,0628 US-$. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 1,0599 US-$ fest. Heute Morgen am Mittwoch steht die Gemeinschaftswährung zur Stunde bei 1,0614 US-$.

(Quelle: agrarzeitung)