Dunkelrote Vorzeichen zum Jahresauftakt. US-Getreideexporte enttäuschen. Indien erwägt Weizenverkäufe aus Staatsreserve. Devisenhändler trotz Euro-Korrektur zuversichtlich.
Weizen: Zum Start ins neue Handelsjahr sind die US-Weizeninvestoren einheitlich in die Defensive gegangen. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der Frontmonat März am Dienstag 16,50 US-Cent/Bushel auf 775,50 US-Cent/Bushel (271,47 €/t). Der führende Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas gab um 18,75 US-Cent auf 869,25 US-Cent/Bushel nach. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der März 19,50 US-Cent im Minus bei 919,25 US-Cent/Bushel. Der insgesamt verhaltene Handelsstart an den US-Finanzmärkten übertrug sich auf die Agrarmärkte. Die wiederaufflammende Angst vor einem weltwirtschaftlichen Abschwung ließ den US-Dollar im Tagesverlauf kräftig anziehen, was wiederum die US-Exportaussichten dämpfte. Marktbeobachter verwiesen zudem auf den internationalen Preisdruck im Exportgeschäft, der in erster Linie durch die weiterhin schwächelnden Preise für Getreide aus der Schwarzmeerregion erzeugt wird.
Das US-Agrarministerium (USDA) inspizierte in der Woche bis zum 29. Dezember lediglich 85.672 t Weizen für den Export. In der Vorwoche waren es noch 313.707 t gewesen. Auch die Analystenspanne, die von 250.000 t bis 450.000 t reichte, wurde mehr als deutlich verfehlt.
Medienberichten zufolge beabsichtigt die indische Regierung, in Kürze 2,1 Mio. t Weizen auf dem Heimatmarkt anzubieten, um der hohen Inflation im Lebensmittelsektor entgegenzuwirken. Eine finale Entscheidung soll innerhalb der kommenden zehn Tage fallen. Die geplante Menge entspricht demnach einem Überschuss in der Staatsreserve.
Die allgemein bärische Marktstimmung machte auch den Weizenkontrakten an der Euronext in Paris zu schaffen. Der Frontmonat März verlor 6,25 €/t auf 303,00 €/t.
Mais: Die US-Maiskontrakte beendeten den ersten Handelstag des Jahres mit dunkelroten Vorzeichen. Der meistgehandelte März notierte an der CBoT 8,00 US-Cent im Minus bei 670,50 US-Cent/Bushel (250,86 €/t).
Im Grunde lasteten auf den Maisnotierungen die gleichen negativen Faktoren wie auf dem Weizen. Marktbeobachter sprachen zudem von größeren Gewinnmitnahmen, nachdem sich der Mais auf Jahressicht sehr gut entwickelt hatte.
Die US-Maisexporte in der Nach-Weihnachtswoche verliefen vergleichsweise schleppend. So inspizierte das USDA in der Woche bis zum 29. Dezember 667.010 t Mais für den Export. Eine Woche zuvor waren es noch 922.142 t. Zumindest blieb der Wert im Rahmen der Analystenerwartung, wenngleich er am unteren Ende der Spanne lag.
Die Maiskontrakte an der Euronext in Paris ließen am Dienstag Federn. Der meistgehandelte März verlor 3,50 €/t auf 292,50 €/t.
Euro: Die jüngste Aufwärtsbewegung des Euro fand am Dienstag ein abruptes Ende. Im späten Handel in Frankfurt notierte er bei 1,0552 US-$. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 1,0545 US-$ fest. Marktbeobachter machten die Korrektur neben vereinzelten Rezessionsängsten an der rückläufigen Inflation in Deutschland und der EU fest. Gleichzeitig gehen sie von einem eher kurzfristigen Rücksetzer aus, da sich die US-Zinskurve im Jahresverlauf abflachen dürfte, während die EZB noch einen gewissen Nachholbedarf in Sachen Zinsanpassung haben dürfte. Heute Morgen am Mittwoch steht die Gemeinschaftswährung zur Stunde bei 1,0574 US-$. (Quelle: agrarzeitung)